Rosenheim – Innerhalb weniger Jahre wechselte der kleine Blumenladen direkt am Rosenheimer Friedhofseingang an der Herbststraße mehrmals die Pächter. Aktuell steht das Häuschen wieder leer. Wie soll es mit ihm weitergehen? Friedhofscafe oder Abriss? Bei der jüngsten Ausschusssitzung für Umwelt, Energie und Klimaschutz zeichnete sich ein möglicher Weg ab.
Ehepaar Fritz verabschiedete sich im Jahr 2019 von dem kleinen Blumenladen. 31 Jahre standen sie Trauernden zur Seite, um den passenden Blumenschmuck für den letzten Erdenweg auszuwählen und die Gräber zu schmücken und zu pflegen. Danach gab es noch zwei Mal einen Neustart – ohne langen Erfolg. Vor allem die Wintermonate seien das Problem, hieß es dazu in der jüngsten Ausschusssitzung für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Denn da wird es in dem mittlerweile stark in die Jahre gekommenen kleinen Häuschen mitunter sehr kalt.
Nach Auskunft der Stadtverwaltung ist man wohl derzeit beim Liegenschaftsamt wieder auf der Suche nach neuen Pächtern für den verwaisten Blumenladen.
Auch altes Leichenhaus kommt als Cafe in Frage
Es gibt aber seit einiger Zeit auch noch eine andere Nutzungsidee: als Cafè für Friedhofsbesucher. Dafür wären allerdings umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten nötig, die aktuell aufgrund angespannter Finanzlage überhaupt nicht in Frage kommen. Außerdem würde sich für ein Cafe im Friedhof zukünftig auch das alte Leichenhaus anbieten, das neben noch besserer Lage inmitten des Friedhofs auch mit ansprechender Architektur punktet. So sahen das auf alle Fälle viele Stadträte.
Und so sprachen sich einige dann klar dafür aus, über einen Abriss des Blumenladens nachzudenken, nicht zuletzt auch deswegen, weil der Eingangsbereich in der Herbststraße sowieso aufgewertet werden soll (wir berichten in Kürze) und man auf diese Weise noch mehr Platz gewinnen könnte, beispielsweise für Fahrradständer.
Somit ist die Zukunft des Blumenhäuschens ungewiss, auch wenn es wohl noch einige Zeit dauert, bis es zu einer endgültigen Entscheidung kommt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)
0 Kommentare