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Technische Rettung am LKW: Spezialausbildung für 23 Feuerwehrleute

Mit Ketten wurde eim Teil der Fahrgastraums nach vorne geogen, um Platz zur Menschenrettung zu schaffen. Foto: Hubert Hobmaier, Matthias Seidenfuß - Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

23. November 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Siegsdorf / Landkreis Traunstein – Der Schwerverkehr nimmt nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Landstraßen zu. Damit kommt es in diesem Bereich auch zu mehr Einsätzen für die Feuerwehr. Um sich darauf bestmöglich vorzubereiten fand jüngst in Siegsdorf (Landkreis Traunstein) eine Spezialausbildung für 23 Feuerwehrleute statt.

Auf dem Firmengelände des Abschleppunternehmers Rigra in Siegsdorf konnte der Kreisfeuerwehrverband Traunstein kürzlich zwei Tagesseminare für insgesamt 23 Teilnehmer auf die Beine stellen, um das nötige Wissen zur Technischen Hilfeleistung sowie zur Menschenrettung aus den großen Zugfahrzeugen zu erweitern und das „praktische Rüstzeug“ an die Hand zu geben.
Axel Topp von der Berufsfeuerwehr Nürnberg leitete die Seminartage. Der erfahrene Brandamtmann und Sachgebietsleiter ist ein anerkannter Ausbilder für die sogenannte „Technische LKW-Rettung“. Der Lehrgang legte besonderen Wert auf praktische Übungen, um den Teilnehmern die notwendigen Maßnahmen und Abläufe durch praktisches Handeln zu vermitteln.
„Die Bedingungen an Lastkraftwagen erschweren eine schnelle Rettung erheblich“, erklärt Matthias Seidenfuß, in seiner Funktion als Fach-Kreisbrandmeister für die „Sondereinheiten“ und ergänzt, „die Fahrzeughöhen von bis zu 3,90 Meter sowie die Sitzhöhe der Insassen in rund zwei Metern über dem Boden unterscheiden sich deutlich von der Rettung aus einem PKW“.

Praktische Übungen

Bei den praktischen Übungen mussten die Teilnehmer zunächst Zugang zum Fahrzeug schaffen und eine Rettungsplattform als erhöhte Arbeitsfläche aufbauen. Mit schweren Rettungsgeräten wie Schere, Spreizer oder Rettungszylindern öffneten sie die Fahrgastzelle. Gemeinsam befreiten sie die Insassen und retteten sie mit einer Trage. Schwerpunkte waren die einsatztaktischen Grundlagen sowie die besonderen Gefahren für Einsatzkräfte und Patienten.
Der Ausbilder stellte den Teilnehmern verschiedene Alternativen vor und unterbrach den Arbeitsfluss gezielt, um Varianten zu erläutern und Raum für Diskussionen zu schaffen. „Sowohl der Einsatzleiter als auch die Einsatzkräfte am Unfallfahrzeug brauchen Wissen und verschiedene Herangehensweisen, da kein Unfall dem anderen gleicht“, betont Matthias Seidenfuß.

In den zwei Ausbildungstagen sammelten 23 aktive Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren aus Altenmarkt, Bergen, Chieming, Eisenärzt, Engelsberg, Grabenstätt, Haslach, Inzell, Kay, Kirchanschöring, Nußdorf, Oberwössen, Obing, Palling, Petting, Pierling, Reit im Winkl, Ruhpolding, Stein, Tittmoning, Traunstein, Übersee, Unterwössen, Vogling und der Werkfeuerwehr BSH Traunreut wertvolle Kenntnisse zur technischen Rettung aus einem LKW.

„Ein Patentrezept gibt es bei Unfällen mit LKW nicht“

Am Lehrgangsende waren sich alle Teilnehmer einig. „Ein Patentrezept gibt es bei Unfällen mit LKW wie bei allen anderen Verkehrsunfällen auch nicht. Es bedarf Wissen und Techniken, die im Einsatzfall helfen können, die Herausforderungen zu meistern“, so die Teilnehmer. „Mich freut immer wieder, dass dieses Angebot sehr stark nachgefragt und genutzt wird und auch das Feedback durchweg positiv ausfällt“, so der Hauptorganisator Matthias Seidenfuß abschließend.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Trausntein – Hubert Hobmaier, Matthias Seidenfuß / Beitragsbild: Hubert Hobmaier, Matthias Seidenfuß)

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