Rosenheim – Mit einer Prothese erhalten Betroffene nach einer Amputation neue Mobilität und die Möglichkeit, aktiv am Alltag teilzunehmen. Die Firma Radspieler Orthopädietechnik, spezialisiert auf Innovation und Fortschritt in der Prothetik und Orthetik, stellt sich dem Wettbewerb in diesem Bereich. Landrat Otto Lederer besuchte das Unternehmen in Neubeuern (Landkreis Rosenheim) gemeinsam mit Andreas Bensegger, dem Vorsitzenden des IHK-Regionalausschusses, und Vertretern der Wirtschaftsförderstelle des Landratsamts.
Erkrankungen wie Diabetes, schwere Unfälle oder Kriegsverletzungen können dazu führen, dass Menschen eine Gliedmaße verlieren. Eine gut angepasste Prothese ermöglicht es Betroffenen, Mobilität zurückzugewinnen und wieder am Leben teilzunehmen. „Bei uns geht es immer um Schicksale“, weiß Andreas Radspieler, Leiter des Unternehmens. Jede Prothese ist ein Unikat und muss an den Patienten individuell angepasst werden. Dabei spielt der Prothesenschaft – der Teil der Prothese, der Bein oder Arm des Patienten umschließt – eine zentrale Rolle. Die Anpassung erfordert hohe handwerkliche Präzision und die Erfahrung eines spezialisierten Orthopädietechnikers. Traditionell wird zunächst ein Gipsabdruck des Stumpfes erstellt, auf dessen Basis dann die Prothese gefertigt wird.
14 Länder werden mit den Produkten aus Neubeuern beliefert
Die Firma Radspieler hat diesen Prozess durch innovative Technologie entscheidend vereinfacht. Ein neu entwickeltes System des Unternehmens nutzt Wasserdruck, um den Prothesenschaft perfekt an den Körper des Patienten anzupassen. Bei der Herstellung einer Beinprothese steht der Patient bei diesem Arbeitsschritt, während das Material mittels UV-Licht innerhalb weniger Minuten aushärtet. Im Vergleich zur herkömmlichen Methode mit Gips bringt diese Technik mehrere Vorteile: Sie ist schneller, präziser und erzeugt deutlich weniger Abfall. „Vor etwa 15 Jahren haben wir in unserer Produktionshalle begonnen, manuelle Systeme zu entwickeln und nach Amerika zu exportieren“, so Simone Radspieler, Geschäftsführerin des Unternehmens. Inzwischen beliefert das Unternehmen 14 Länder weltweit und über 300.000 Patienten wurden bereits mit dem neuen System versorgt.
Das Ehepaar Radspieler engagiert sich mit Leidenschaft für Innovation und Wettbewerb in handwerklichen Branchen. Andreas Radspieler betont: „Als Familienunternehmen denken wir in Generationen, nicht in Fünf-Jahres-Plänen – das ist unser Vorteil.“ Landrat Otto Lederer zeigte sich beeindruckt: „Wir sind stolz eine so innovative Unternehmerfamilie in unserer Region zu haben. Regionalität bedeutet hier nicht, die Rohstoffe aus Europa zu beziehen, sondern aus Oberbayern. Das finde ich großartig und das ist ein Gewinn für unsere Region und die Kunden.“
(Quelle: Pressemitteilugn Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)
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