Rosenheim – Diese Personalie sorgt auch außerhalb von Rosenheim medial für Aufregung: Nach dem Tod des AFD-Stadtrats Hans Raß soll Stefan Bauer als nächster Listennachfolger nachrücken. Doch er ist äußerst umstritten. Keine der Parteien will mit ihm zusammenarbeiten, die AFD hat ihn längst ausgeschlossen. Wie geht es nun weiter?
Der endgültige Beschluss fällt in der letzten Stadtratssitzung dieses Jahres am 18. Dezember – und ist nur formeller Natur, bedeutet, auch wenn die Stadträte diesem Nachrücker mehrheitlich ablehnen, ändert es nichts. Wenn Stefan Bauer in den Stadtrat einziehen will, darf es das aus rechtlicher Sicht – und er hat bereits sein „Ja“ signalisiert und in einem Schreiben Ende November die Annahme des Mandats als parteifreies Mitglied des Stadtrates erklärt.
Daran ändert auch nichts, dass er bei der Kommunalwahl im Jahr 2020 nur das fünfbeste Ergebnis seiner damaligen Partei auf der Liste erzielt hat. Der Mann vor ihm, auf Platz 4, ist mittlerweile aus Rosenheim weggezogen und erfüllt damit die Voraussetzungen für einen Posten im Stadtrat nicht mehr.
Bauer sorgte während der Corona-Pandemie für Schlagzeilen
Für Schlagzeilen sorgte Stefan Bauer während der Corona-Pandemie. Da war er viel auf den Straßen und in den Sozialen Medien als selbsternannter Berichterstatter unterwegs und positionierte sich gegen die Maßnahmen. Zum Skandal kam es dann aufgrund eines Videos, das Bauer an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen gedreht hatte. Dabei verglich er die Corona-Impfung mit dem Giftgas-Zyklon B.
Die AFD schloss ihn daraufhin aus ihren Reihen aus. AFD-Stadtrat Andreas Kohlberger bat Bauer deshalb vor der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (10.12.2024), die Ernennung nicht anzunehmen – ohne Erfolg.
Kohlberger stimmte dann auch bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss zusammen mit vier weiteren Stadtratskollegen gegen die Ernennung von Stefan Bauer als Rosenheimer Stadtrat.
Wie oben geschrieben, hat das aber nur symbolischen Charakter. Das weiß auch CSU-Fraktionsvorsitzender Herbert Borrmann. „Bauer nicht zu ernennen, wäre rechtswidrig. Um demokratisch zu handeln, müssen wir also zustimmen“, meinte er. Grundsätzlich lehnte aber auch er jegliche Zusammenarbeit mit Stefan Bauer kategorisch ab.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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