Rosenheim – Dem Stadtarchiv Rosenheim ist eine bedeutende historische Quelle vermacht worden. Der ehemalige Zwangsarbeiter Karel Hobo überlässt das Original seines Tagebuchs dauerhaft der Stadt Rosenheim.
Für den Leiter des Stadtarchivs, Dr. Christian Höschler, stellt das Tagebuch einen bedeutenden Zuwachs dar: „Mit diesem wertvollen Zeugnis eines ehemaligen Zwangsarbeiters, der in Rosenheim unter Lebensgefahr eingesetzt wurde, hat das Stadtarchiv Rosenheim eine einzigartige historische Quelle erhalten. Das Tagebuch ermöglicht einerseits einen authentischen Zugang zur Geschichte der NS-Verfolgung in Rosenheim. Andererseits verpflichtet es uns, durch historische Bildungsarbeit und den Einsatz für demokratische Werte sicherzustellen, dass sich eine so furchtbare Episode der Stadtgeschichte niemals wiederholt.
Der Niederländer Karel Hobo war während des Zweiten Weltkrieges aus seiner Heimat nach Rosenheim verschleppt und hier als Zwangsarbeiter eingesetzt worden. Der heute 96-Jährige führte sein Tagebuch ab dem ersten Tag seiner Deportation. Heute lebt er in Neuseeland, erst im September wurde ihm zu Ehren ein Gedenkzeichen für die Verfolgten des NS-Regimes in Rosenheim am Bahnhofsvorplatz angebracht.
Bereits vor einigen Jahren erschien sein Tagebuch als limitierte Auflage in englischer Fassung. Das Stadtarchiv plant, auch eine deutsche Fassung zu veröffentlichen.
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Julia Dolan, zeigt: Das historische Zeugnis ein letztes Mal in den Händen halten: Kurz vor dem Versand des Original-Tagebuchs ans Stadtarchiv Rosenheim entstand in Neuseeland diese Aufnahme von Karel Hobo mit seinen Töchtern, den Zwillingsschwestern Julia und Irena)
0 Kommentare