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Garmisch Partenkirchen: Chinese schleust 9 Landsleute

Symbolfoto Bundespolizei

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

22. Januar 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

Garmisch-Partenkirchen –  Mehr Insassen als Sitzplätze: Die Bundespolizei in Garmisch-Partenkirchen beschuldigt einen chinesischen Staatsangehörigen, neun Landsleute über die deutsch-österreichische Grenze geschleust zu haben. Auf richterliche Anordnung hin wurde er am Mittwoch (22. Januar) in Untersuchungshaft genommen. Der 43-Jährige war tags zuvor im Garmisch-Partenkirchner Zentrum festgenommen worden. Beamte der Murnauer Grenzpolizei hatten den von ihm geführten Kleinbus mit spanischen Kennzeichen auf der B2 angehalten. In dem Wagen mit neun Sitzplätzen befanden sich zehn Personen.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Bei der Kontrolle der Insassen des überbesetzten Fahrzeugs kurz nach Mitternacht stellte sich heraus, dass sich lediglich der Fahrer ordnungsgemäß ausweisen konnte. Er verfügte über einen chinesischen Reisepass sowie eine spanische Aufenthaltserlaubnis. Visa oder Aufenthaltsgenehmigungen hatte keiner der neun Mitfahrer. Auf der hinteren Sitzbank saßen vier statt der zugelassenen drei Personen, darunter ein zehnjähriger Junge. Die Sicherheitsgurte waren dort nicht mehr nutzbar.
Aufgrund des Verdachts des Einschleusens von Ausländern wurde die hierfür zuständige Bundespolizei hinzugezogen. Der mutmaßliche Schleuser wurde zur Inspektion nach Rosenheim gebracht. Bei der Durchsuchung des von ihm in Spanien angemieteten Fahrzeugs fanden die Beamten unter dem Fahrersitz mehrere 100-Euro-Scheine auf dem Boden verteilt. Der Fahrer selbst führte zudem 900 Euro mit. Das Geld wurde sichergestellt.

Die neunköpfige Gruppe der Beförderten musste den Bundespolizisten zum örtlichen Revier folgen. Eigenen Angaben zufolge waren die 24 bis 52 Jahre alten Männer und Frauen von ihrem Landsmann in Serbien abgeholt worden. Die Bundespolizei geht davon aus, dass es sich bei der Fahrt mit dem Kleinbus um die letzte Etappe einer organisierten Schlepper-Tour handeln dürfte.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden der Junge und seine Mutter sowie zwei der in Gewahrsam genommenen Frauen einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet. Die übrigen fünf unerlaubt Eingereisten mussten das Land wieder verlassen, da ein Interesse an Schutz oder Asyl in Deutschland nicht nachvollzogen werden konnte. Vier von ihnen wurden noch am Tag ihrer Kontrolle, eine am darauffolgenden Tag per Flug nach China vom Münchner Flughafen aus abgeschoben. Ihren Fahrer führte die Bundespolizei beim Amtsgericht in München vor. Der zuständige Ermittlungsrichter ordnete die Untersuchungshaft des Chinesen an. Der Mann wurde in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim eingeliefert.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)

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