Rosenheim – Mit den „Erinnerungsschleifen“ wird in der Stadt Rosenheim an die Opfer des NS-Terrors gedacht. 2025 sollen drei weitere dieser Gedenkzeichen angebracht werden. Wo – darüber wurde bei der jüngsten Kulturausschussitzung informiert. Dabei ging es auch um die Frage, wie gut die „Erinnerungsschleifen“ überhaupt von Passanten wahrgenommen werden.
Die erste „Erinnerungsschleife“ wurde im November 2022 in einem Baum vor der Städtischen Realschule für Mädchen in der Ebersberger Straße angebracht. Auf ihr eingraviert ist der Name Elisabeth Block. Mit dieser Form des Gedenkens hat Rosenheim einen eigenen Weg in Sachen „Erinnerungskultur“ beschritten und sich gegen das Verlegen der in anderen Städten Deutschlands bekannten „Stolpersteine“ ausgesprochen (wir berichteten).
Mittlerweile gibt es in der Rosenheimer Innenstadt nun bereits neun „Erinnerungsschleifen“ – nicht nur in Bäumen, sondern auch an Hauswänden, wie beispielsweise am Max-Josefs-Platz am ehemaligen Männer-Modehaus „Adlmaier(“ (jetzt Heppel)
Aktuell gibt es bereits 9 Erinnerungsschleifen in der Stadt Rosenheim
Drei weitere sollen im Jahr 2025 dazukommen. Das Kulturamt empfiehlt für die Anbringung der drei Gedenkzeichen folgende Orten: für den ehemaligen SPD-Stadtrat und Bürgermeister Josef Sebald am Gebäude in der Königstraße 15, für die jüdische Familie Maier einen Ahornbaum am Ludwigsplatz (analog zu den dort bereits 2023 angebrachten Gedenkzeichen für die jüdische Familien Kohn und Westhammer) und für den Kommunisten Josef Schober an dem Gebäude in der Münchener Straße 43. Die Enthüllung soll wieder im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung erfolgen. Die erforderlichen Haushaltsmittel belaufen sich für diese Maßnahme insgesamt auf ca. 9000 Euro.
h5>„Frühjahrsputz“ für die Erinnerungsschleifen
„Ich finde es gut, dass mit den Gedenkzeichen nicht nur der Verstorbenen gedacht wird, sondern auch derer, die sich gegen das Regime gewehrt haben“; meinte dazu SPD-Stadträtin Gabriele Leicht in der jüngsten Kulturausschusssitzung. Zum Thema „Erinnerungsschleifen“ regte sie noch eine Art „Frühjahrsputz“ an. Mit der Anbringung alleine sei es nicht getan. Man müsse sich auch danach regelmäßig darum kümmern.
Das sah Karl-Heinz Brauner von der Stadtratsfraktion von Bündnis90 / Die Grünen ähnlich-. „Ich höre im Zusammenhang mit den Erinnerungsschleifen am Ludwigsplatz oft, dass sie nicht gut wahrgenommen werden“, gab er zu bedenken.
(Quelle: Artikel: Josefa Staudhammer / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)
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