Rosenheim – Das Lamm ist eines der bekanntesten Symbole für das Osterfest. Ein außergewöhnliches Exponat findet sich im Städtischen Museum Rosenheim. Einst stand das kunstvolle Schnitzwerk in der Rosenheimer Spitalkirche St. Joseph. Das ist seine Geschichte.
Nach Auskunft des Städtischen Museums Rosenheim dürft es sich bei dieser Figur um einen Zierrat vom Hauptaltar der Spitalkirche St. Joseph handeln. Auf der Rückseite ist die Jahreszahl 1822 vermerkt. Damals wurde es wohl restauriert. Denn tatsächlich ist das Schaf noch viel älter. Seine Entstehungszeit wird auf 1755 datiert. Erschaffen wurde es von den drei Rosenheimer Meistern Johann Georg Kell (Kistler, Schreiner), Heinrich Jakob Dibeller (Bildhauer) und Joseph Anton Höttinger (Maler).
Doch was soll uns diese Darstellung nun sagen? Das Lamm auf dem Buch mit den sieben Siegeln ist eine Kombination von Bildern aus der Offenbarung (griechisch: Apokalypse) des Johannes. Laut einer seiner Visionen vermag nur das Lamm, also Christus, die sieben Siegel zu brechen – und durch das Brechen setzt das Lamm das endzeitliche Geschehen in Gang. Die Leidenswerkzeuge Christi im Hintergrund – Kreuz, Lanze und Essigschwamm – stehen für die Überwindung von Sünde und Tod und sind damit ein Siegessymbol.
Apokalyptisches Lamm und Leidenswerkzeuge sind also beides Zeichen für die Überwindung des Todes und der Erlösung.
Diesem religiösen Exponat ist auch in dem Büchlein „Sakradi – Religiöse Kusnt aus dem Depot“ von Evelyn Frick und Walter Leicht ein Kapitel gewidmet. Erworben werden kann es im Städtischen Museum Rosenheim.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Infos: Buch „Sakradi“ / Beitragsbild Städtisches Museum Rosenheim-Raphael Lichius)


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