Rosenheim – Eine polizeibekannte 16-Jährige und ihr 18-jähriger Begleiter griffen am frühen Dienstagmorgen (27.5.2025 im Münchner Hauptbahnhof zwei couragiert eingreifende Studenten tätlich an und verletzten sie. Zuvor hatten sie einen 32-Jähriger grundlos zu Boden geschubst.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Eine Präsenzstreife der Bundespolizei wurde gegen 01:20 Uhr im Hauptbahnhof München auf eine körperliche Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen aufmerksam.
Nach ersten Ermittlungen schubste ein 18-jähriger Deutscher – offensichtlich grundlos und ohne vorangegangene Unterhaltung – einen 32-jährigen, in Deutschland wohnsitzlosen Bulgaren unvermittelt zu Boden. Zwei, auf dem Heimweg befindliche Studenten beobachten dies und machten ihren Unmut dem Perlacher gegenüber deutlich. In der Folge entstand eine zunächst verbale Streitigkeit zwischen mehreren Beteiligten.
Die Begleiterin des Schubsers, eine 16-jährige, polizeibekannte Deutsche, trat im Anschluss mehrmals mit dem Fuß gegen einen der Studenten, einem 27-jährigen Deutschen aus Nürnberg. Als auch dieser zu Boden gegangen war, schlugen die beiden Aggressoren gemeinschaftlich auf ihn ein und traten mit den Füßen gegen dessen Kopf. Der zweite Student, ein 26-jähriger, in Laim lebender Deutscher, mit 1,98 Promille alkoholisiert, kam seinem Freund zu Hilfe, trat nach den Angreifern und warf zudem seine Tasche gegen die beiden. Daraufhin mischte sich ein sechster Beteiligter, ein wenig später unerkannt Flüchtender, vermutlich jedoch zu den beiden jugendlichen Angreifern gehörend ein und trat dem am Boden Liegenden ins Gesicht.
Bundespolizisten trennten alle Beteiligten und kümmerten sich um die Sachverhaltsklärung – unterstützt durch Sichtung der Aufnahmen von Bahnhofs-Videoaufzeichnungen.
Durch Schläge und Tritte riss Ohrläppchen ein
Während der Erstangegriffene 32-Jährige kaum äußerliche Verletzungen aufwies, klagte der 27-jährige Student über starke Schmerzen im Gesichtsbereich. Er wurde vor Ort von Rettungssanitätern versorgt; wollte sich im Tagesverlauf selbstständig zu einem Arzt begeben. Durch die Schläge und Tritte riss sein rechtes Ohrläppchen ein. Zudem war schon kurz nach der Tat eine Schwellung im Wangenbereich zu erkennen. Der zweite Student klagte über Schmerzen im Bein. Während der 18-jährige Aggressor scheinbar unverletzt blieb, verletzte sich die 16-Jährige durch Schläge gegen die Wand im Gewahrsam der Bundespolizei selbst, verweigerte jedoch eine medizinische Versorgung.
Nach Kontaktierung und erfolgtem Sachverhaltsvortrag bei der Staatsanwaltschaft München I wurden alle Beteiligten, gegen die wegen des Verdachts wechselseitiger Körperverletzungen ermittelt wird, außer der 16-Jährigen, auf freien Fuß belassen. Sie verfügt über keinen festen Wohnsitz und ist als jugendliche Intensivtäterin polizeilich erfasst. Für sie wurde eine Haftrichtervorführung angeordnet. Als die 16-Jährige, polizeilich bereits mit Körperverletzungsdelikten und tätlichen Angriffen sowie Widerständen gegen Vollstreckungsbeamte und Raub auffällig, der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt wurde, kam es zu massiven Widerstandhandlungen gegen drei Beamte, die jedoch unverletzt blieben und ihren Dienst fortsetzen konnten.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)


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