Deutschland / Bayern / Rosenheim – Für viele Hundehalter ist Hundesport mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Besonders das actionreiche Flyball verspricht körperliche Auslastung und stärkt die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner. Der Teamsport ist aber nicht für alle Mensch-Hund-Teams geeignet.
Wenn nicht nur Bälle, sondern auch Hunde durch die Luft fliegen, sind Tempo, Koordination und Konzentration gefragt: Flyball ist ein Mannschaftssport für Hunde, bei dem zwei Teams in einem Staffellauf gegeneinander antreten. Jedes Team besteht aus vier Hunden, die nacheinander eine 15,55 Meter lange Bahn absolvieren. Dabei müssen sie vier Hürden überspringen und am Ende der Strecke die Flyball-Box auslösen. Diese schleudert einen Ball heraus, den der Hund fangen und über die Hürden zurück zum Start bringen muss. Erst dann startet der nächste Hund aus dem Team.
„Ein besonderes Element beim Flyball ist, dass mehrere Hunde gleichzeitig in Aktion sind und somit auch beim Zuschauen viel Spannung entsteht“, sagt Günter Frechen, Trainer des aktuellen VDH Deutschen Meisters, des Quickstep! Flyballteams des V.E.A. Borken e.V., der seine Expertise auch in Büchern und Artikeln eingebracht hat.
Für viele Hunde geeignet
Grundsätzlich ist Flyball laut Experte Frechen für fast alle Hunde geeignet, unabhängig von Rasse oder Körpergröße: „Entscheidend sind Motivation, Spielfreude und eine gewisse körperliche Fitness. Apportierfreudige Hunde und solche mit viel Freude an Bewegung sowie schneller Reaktionsgeschwindigkeit sind natürlich besonders geeignet.“
Ausschlusskriterien sind häufig körperlicher Natur. „Egal ob Spaß oder Wettkampf: Ein Hinderungsgrund sind gesundheitliche Probleme, etwa Hüft- oder Gelenkbeschwerden“, so Frechen. „Beim Flyball geht es vor allem um Sprints, Sprünge und schnelle Wendungen – wenn ein Hund mit Beschwerden das machen soll, können sich die gesundheitlichen Probleme noch weiter verstärken. Auch nach einer Reha sollte man deswegen unbedingt Rücksprache mit dem Tierarzt halten, ob die Belastungen wieder in Ordnung sind.“
Training und Einstiegsmöglichkeiten
Zentrale Voraussetzung, um die verschiedenen Abläufe konzentriert einzuhalten, ist, dass die Hunde über Grundgehorsam verfügen und lernwillig sind. Zudem sollten sie mit anderen Hunden verträglich sein, um auf und abseits der Laufstrecke die Ruhe zu bewahren. Angebote zum Mitmachen sind mittlerweile weit verbreitet. „Ich selbst habe Anfang der 2000er mit Flyball angefangen, da war das noch ein Nischenthema. Mittlerweile ist der Sport fester Bestandteil in vielen Hundeschulen und -sportvereinen. Immer wieder gibt es Schnupperkurse, um sich Flyball einmal anzusehen und zu testen, ob es etwas für den eigenen Hund ist; aber auch, damit die Halter den damit verbundenen Aufwand besser einschätzen können“, sagt Frechen. Die wachsende Beliebtheit zeigt sich auch in nationalen und internationalen Wettbewerben: Seit 2017 findet im 2-Jahres-Rhythmus die VDH Deutsche Meisterschaft statt, wo sich die besten Mannschaften dann auch für den FCI Flyball Open World Cup (FOWC), die Weltmeisterschaft im Flyballsport, qualifizieren. Hundesportvereine, die Flyball anbieten, sind beispielsweise auf der Seite des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. zu finden: https://hundesport.vdh.de/suche.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)


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