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Schwarze Vogelschwärme über Bayern: Warum Rabenvögel jetzt besonders auffallen

Zwei Krähen auf einem Dach. Foto: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

7. November 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Hilpoltstein / Bayern – Wer in diesen Tagen durch bayerische Städte oder Dörfer geht, sieht sie überall: große Schwärme schwarzer Rabenvögel, die laut krächzend zu ihren Schlafplätzen fliegen. Saatkrähen, Rabenkrähen und Dohlen versammeln sich abends zu Hunderten oder Tausenden in hohen Bäumen, auf Überlandleitungen oder in Industriegebieten.

„Im Herbst fallen die Schwärme besonders auf, weil Durchzügler und Wintergäste zu den örtlichen Vögeln stoßen“, erklärt Dr. Lisa Gill, Biologin beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). „Gemeinsames Übernachten schützt die Tiere, erleichtert den Austausch über Nahrungsquellen und die Partnersuche.“

Die Vögel sammeln sich aus einem Umkreis von mehreren Dutzend Kilometern – die Zahl der Tiere an einem Schlafplatz entspricht also nicht dem örtlichen Bestand. Besonders auffällig sind aktuell die Saatkrähen mit ihrem grauweißen Schnabel, die aus nordöstlichen Brutgebieten zu uns kommen.

Warum Rabenvögel gerne in Städten übernachten

Dass die Rabenvögel oft in Städten übernachten, hat mehrere Gründe: Dort sind sie vor natürlichen Feinden wie Uhus geschützt, finden leicht Nahrungsquellen wie Essensreste, Kompost oder Meisenknödel und profitieren von etwas höheren Temperaturen. „An manchen Orten gibt es regelrechte ‚Hotspots‘, an denen sich die Vögel sogar die Füße aufwärmen können, zum Beispiel auf dem Glasdach einer Schwimmhalle“, so Gill. Neben Resten fressen die Vögel Insekten, Würmer, Sämereien, Nüsse oder Aas – und übernehmen damit eine wichtige ökologische Aufgabe.
Trotz der Anpassung an städtische Lebensräume sind die Vögel Gefahren ausgesetzt: Kollisionen mit Fahrzeugen oder Fenstern, Stromschläge an ungesicherten Leitungen oder die Aufnahme von Pestiziden und Mikroplastik können ihnen schaden. Auch Lebensraumverlust durch Bauprojekte oder die Entfernung alter Bäume stellt ein Problem dar. Außerdem gibt es Menschen, die Krähen als lästig ansehen und deshalb zu Methoden wie Giftködern oder illegalem Abschuss greifen. Der LBV weist darauf hin, dass es sich dabei nach dem Bundesnaturschutzgesetz um Straftaten handelt.
(Quelle: Artikel: LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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