Rosenheim – Nach jahrelangem Leerstand ist erstmals wieder Leben in das altehrwürdige Gebäude des ehemaligen Hotels Goldener Hirsch in Rosenheim gezogen: Ein Friseur- und Kosmetiksalon hat seine Türen in der Münchener Straße geöffnet.
Das Gebäude in der Münchener Straße sorgte über die Jahre immer wieder für Schlagzeilen: Leerstand, Verfall, politische Debatten. Im Jahr 2023 wurde der ehemalige Goldene Hirsch sogar von Aktivisten besetzt. Diese forderten unter anderem „kostenlosen Wohnraum für alle“ und eine Zweckentfremdungssatzung. (innpuls.me)
Dass das Haus seit Jahren leerstand, war für viele ein Symbol: mitten in der Stadt, an prominenter Stelle, verfiel eine Immobilie – und mit ihr ein Stück städtischer Geschichte. Der Verfall war nicht nur ein optisches Problem, sondern auch ein gesellschaftliches. Regem Gesprächsstoff bot unter anderem die Frage: Warum nutzt man diesen Raum nicht, wenn Wohnraum knapp ist?
Bereits 2019 wurde das Gebäude von der Stadt endgültig geschlossen, nachdem in den Trinkwasserleitungen Legionellen festgestellt wurden. Zwar wurde das ehemalige Hotel schon lange nicht mehr als Unterkunft genutzt, aber ab diesem Zeitpunkt war das Gebäude für jegliche Nutzung unzugänglich und blieb überwiegend leer.
Neue Besitzer und Zukunftsperspektive
Laut dem Oberbayerischen Volksblatt wurde das Gebäude mittlerweile verkauft. (ovb-heimatzeitungen.de) Das Haus stand über Jahre leer und verfall, soll aber nun saniert und langfristig genutzt werden.
Rückblick: Wo das „Goldener Hirsch“-Image herkommt
Früher war der Goldene Hirsch bei Reisenden sehr beliebt. Er galt als eine „noble Absteige“, wie historische Fotos zeigen: Bereits 1938 zierte das Haus das Stadtbild von Rosenheim und war ein wohlbekannter Anlaufpunkt. (innpuls.me)
In dieser historischen Perspektive bekommt das aktuelle Geschehen einen zusätzlichen symbolischen Wert: Das Gebäude ist nicht nur ein leerstehendes Haus, sondern ein Teil der Stadtgeschichte, dessen Schicksal vielen Rosenheimern am Herzen liegt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)


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