Rosenheim – Deutschlandweit wird am heutigen Sonntag, 16. November 2025, der Volkstrauertag begangen, an dem der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt gedacht wird. In Rosenheim fand die zentrale Gedenkfeier am Vormittag an der Kriegsgräberstätte auf dem städtischen Friedhof statt. Oberbürgermeister Andreas März betonte in seiner Ansprache: „Krieg ist der Zerstörer aller Dinge.“
Bereits im Vorfeld hatte März die Bevölkerung dazu aufgerufen, durch ihre Teilnahme ein Zeichen des Erinnerns und der Verantwortung für Frieden und Menschlichkeit zu setzen. Trotz dieses Aufrufs war die Beteiligung insbesondere der jüngeren Generation aber auch in diesem Jahr wieder sehr überschaubar.
Bei milden Temperaturen startete die Gedenkfeier mit einem geordneten Einzug zur Kriegsgräberstätte, angeführt von der Rosenheimer Stadtkapelle. Dem Zug schlossen sich Abordnungen von Rettungs- und Hilfsorganisationen und Vertreter von Vereinen und Verbänden aus Stadt und Landkreis an. Mit dabei waren außerdem Vertreter aus der Politik, darunter auch Rosenheims Landrat Otto Lederer.
Ansprache und Fürbitten: Frieden als vorrangiges Ziel
In seiner Rede machte März deutlich, dass der Frieden, den Deutschland seit 80 Jahren genießt, aktuell bedroht sei. Aggression beginne nicht erst bei Panzerangriffen oder Bomben, sondern schon bei Störungen der Infrastruktur, Cyberangriffen oder dem Eindringen in fremde Lufträume.
„Wenn man jetzt in großem Umfang und mit hohem finanziellen Aufwand die Verteidigungsfähigkeit stärkt, darf es um nichts anderes als Abschreckung und Kriegsverhinderung gehen. Denn Krieg ist immer auf Tod und Zerstörung angelegt: Jeder Krieg kennt am Ende nur Verlierer“, sagte er. Die Bewahrung des Friedens bleibe vordringliche Aufgabe, auch wenn dies hohe finanzielle Lasten für Rüstung und Einschränkungen für den Zivilschutz mit sich bringe.
Auch die kirchlichen Vertreter mahnten den Frieden an. Pastoralreferentin Hannelore Maurer, evangelischer Pfarrer Dr. Bernd Rother und Pfarrer Rüdiger Boll von der Neuapostolischen Kirche betonten die Bedeutung von Solidarität über Generationen hinweg. Dr. Rother erklärte: „Das Gefühl, in einer Dauerkrise zu leben, erzeugt Stress und Angst.“ Die Fürbitten trugen Mitglieder des Rosenheimer Jugendbeirats vor, ebenfalls mit dem Ziel, den Frieden zu wahren.
Kranzniederlegung und Abschluss der Gedenkfeier
Den Reden und Gebeten folgten die Kranzniederlegungen, angeführt von Oberbürgermeister Andreas März und unterbrochen von drei Salven der Gebirgsschützenkompanie. Traditionell endete die Feier mit dem Spielen der Bayern- und der Nationalhymne.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)













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