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Milder Dezember beeinflusst Bayern Tier- und Pflanzenwelt

Ein Igel. Foto: re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich fĂŒr die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.
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11. Dezember 2025

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Lesezeit: 2 Minute(n)

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Bayern – In vielen Regionen Bayerns liegen die Temperaturen derzeit tagsĂŒber bei bis zu 10 Grad und fallen nachts hĂ€ufig nicht unter den Gefrierpunkt. Nach Angaben des LBV (Landesbund fĂŒr Vogel- und Naturschutz) wirkt sich diese Witterung auf Tiere und Pflanzen aus: Mancherorts zeigen sich erste Knospen und FrĂŒhblĂŒher, und auch VogelaktivitĂ€t ist zu beobachten.

„Der Jahreszyklus der Tiere orientiert sich stark an der TageslĂ€nge, aber auch Temperaturschwankungen beeinflussen das Verhalten. So kann es passieren, dass mancherorts Igel, Feldhamster und FledermĂ€use aus dem Winterschlaf erwachen oder Eichhörnchen ihre Winterruhe unterbrechen“, sagt die LBV-Biologin Christiane Geidel.

WinterschlÀfer könnten wieder aktiv werden

Im November wurden in vielen Teilen Bayerns frostige Temperaturen gemessen. Laut LBV hatten zahlreiche SĂ€ugetiere wie Igel, SiebenschlĂ€fer und Feldhamster bereits ihren Winterschlaf begonnen, wĂ€hrend beispielsweise Eichhörnchen und Dachs in Winterruhe waren. Nach Angaben des Verbands kann der aktuelle Temperaturanstieg dazu fĂŒhren, dass Tiere wieder aktiv werden. Dabei verbrauchen sie Energie, obwohl nur eingeschrĂ€nkt Nahrung zur VerfĂŒgung steht. Setzt im weiteren Verlauf erneut Frost ein, kann dies fĂŒr geschwĂ€chte Tiere problematisch sein.
Auch FledermĂ€use, die den Winter in Höhlen verbringen, können laut LBV bei Temperaturen ab etwa fĂŒnf Grad Celsius kurzzeitig ausfliegen. Dies sei grundsĂ€tzlich möglich, hĂ€ufiger auftretende AktivitĂ€t könne jedoch zu erhöhtem Energieverbrauch fĂŒhren. „Der Winterschlaf ist eine wichtige Ruhephase fĂŒr viele Tiere. Die Entwicklung der kommenden Jahre wird zeigen, wie sich solche Störungen auf Lebensdauer und Fortpflanzungserfolg auswirken“, so Geidel. Bei gefundenen erschöpften Tieren empfiehlt der LBV, sie vorsichtig in einen gut belĂŒfteten Karton zu setzen und die Fledermaus-Koordinationsstelle zu kontaktieren.

Nach Angaben des LBV können bei milden Temperaturen auch Amphibien vorĂŒbergehend aktiv werden und sich LaichgewĂ€ssern nĂ€hern. Bei sinkenden Temperaturen ziehen sie sich wieder in geschĂŒtzte Bereiche zurĂŒck. Ihr Verhalten werde neben der Temperatur auch von TageslĂ€nge und hormonellen Signalen beeinflusst. Vereinzelt könne es dennoch zu Risiken kommen, etwa beim Queren von Straßen, da SchutzzĂ€une im Dezember ĂŒblicherweise noch nicht aufgebaut sind.

Auch fĂŒr Vögel beschreibt der LBV Auswirkungen. Einige Arten bleiben demnach zunehmend im Brutgebiet, statt in sĂŒdliche ÜberwinterungsrĂ€ume zu ziehen. Dazu zĂ€hlen unter anderem Weißstorch, Rotmilan sowie verschiedene Singvögel wie Buchfink, Star und MönchsgrasmĂŒcke. Um entsprechende Entwicklungen zu erfassen, sammelt der Verband Daten bei der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ vom 9. bis 11. Januar und im „Bayerischen Wintervogelatlas“.

„Strenge Winter rĂ€umen in den Populationen auf“

Der LBV weist zudem darauf hin, dass manche Arten – beispielsweise der Eisvogel – in milden Wintern bessere Bedingungen bei der Nahrungssuche vorfinden, da GewĂ€sser weniger zufrieren. Gleichzeitig betont der Verband, dass strengere Winter ebenfalls eine Rolle im natĂŒrlichen Geschehen spielen. „In zu warmen Wintern ĂŒberleben auch die Tiere, die eigentlich zu schwach, krank oder alt sind. Strenge Winter rĂ€umen – so hart es klingt – in den Populationen auf und machen diese insgesamt widerstandsfĂ€higer“, sagt Geidel.

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