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Ab in die Eiszeit

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

16. März 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Der Frühling naht – aber in Rosenheim beginnt die „Eiszeit“. Im Lokschuppen startet eine erlebnisreiche Reise in eine Welt lange vor unserer Zeit, in der hierzulande Löwen, Mammuts, Nashörner, Hyänen und Büffel heimisch waren. „Eine Ausstellung, die niemanden kalt lässt“, versprechen die Veranstalter. Offizielle Eröffnung ist am 18. März. Innpuls.me durfte sich am heutigen Mittwoch schon ein Bild von der „Eiszeit“ machen.

Die Ausstellung „Eiszeit“ nimmt die Besucher mit in die Zeit zwischen 40.000 und 15.000Jahren vor unserer heutigen Zeit. Präsentiert wird sie von der Veranstaltungs- und Kongress GmbH Rosenheim in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmeter veranschaulichen rund 270 Ausstellungsstücke das Leben von Mensch und Tier in der damaligen Zeit.

Eiszeitskelett vom 
ältesten Bayern

Eines der Highlights ist das Eiszeitskelett vom ältesten Bayern: Der „Mann aus Neuessing“. 34.000 Jahre ist er alt und damit der älteste anatomisch moderne Mensch Bayerns. Dank fortgeschrittener Technik weiß man von ihm heutzutage so einiges. Beispielsweise soll er braune Augen, eine dunkle Hautfarbe und braune Haare gehabt haben. „Wir haben eigens für diese Ausstellung auch mit Hilfe unseres Freundeskreises in Forschung investiert, unter anderem in eine 3 D-Gesichtskonstruktion“, erklärt die Leiterin des Ausstellungszentrum Lokschuppten Dr. Jennifer Morscheiser.

So soll er ausgesehen haben – der älteste Bayer. Er lebte 34.000 Jahre vor unserer Zeit.

Die neue Ausstellung ist auf alle Fälle ein guter Tipp für Familien. Denn dank vieler interaktiver Stationen gibt es für die kleinen Besucher ein großes „Mitmachprogramm“ mit Maskottchen „Mammut Molli“: Höhlengemälde können mit den Fingern gemalt, Felle befühlt und am PC virtuell gejagt werden.
Gezeigt werden ganz viele Tiere, darunter die „Big Six“ der Eiszeit: Mammut, Höhlenlöwe, Riesenhirsch, Höhlenhyäne, Wollhaarnashorn und Flusspferd. Über 100 lebensechte Modelle und Präparate vermitteln einen anschaulichen Eindruck der Tierwelt, die damals auch Deutschland heimisch war.

Auch Fellnasshörner lebten einst bei uns in Rosenheim.

Professor Dr. Wilfried Rosendahl, Generadirektor der Reiss-Engelhorn-Museen und der rem gGmbH Stiftungs-Mussen, Direktor des Curt-Engelhorn-Zentrums für Kunst- und Kulturgeschichte sowie Wissenschaftlicher Vorstand des Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbh und Dr. phil Gaelle Rosendahl, Leiterin der Forschungsstelle Eiszeit/Steinzeit im Curt-Engelhorn-Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte der Reiss-Engehlorn-Museen in Mannheim sind die externen Kuratoren der Ausstellung „Eiszeit“ in Rosenheim. „Meistens meinen die Leute, es war damals alles eiskalt, mit Schnee und Eis, und alles gefroren. Das ist natürlich nicht so, es gab Kalt- und Warmzeiten und Jahreszeiten. Wir reden hier in Rosenheim über das letzte Drittel der letzten Eiszeit“, erläutet Professor Dr. Wilfried Rosendahl.

Neben der Tierwelt in der Eiszeit, widmet sich die Ausstellung dem Leben der damaligen Menschen.

Wichtig war den Kuratoren, die Menschen der damaligen Zeit lebendig werden zu lassen. „In vielen Ausstellungen geht es vor allem um die Objekte, um schöne Kunstwerke. Aber der Mensch verschwindet meistens etwas. Uns war es ein Anliegen, die Menschen lebendig und nahbar zu machen“, so Dr. phil. Gaelle Rosendahl.

Blick von oben auf einen Ausstellungsraum.

Die Veranstaltungs- und Kongress GmbH Rosenheim (VKR) hat rund 2,5 Millionen Euro in die neue Ausstellung investiert. „Wir hoffen auf 195.000 Besucher“, so VKR-Geschäftsführer Peter Lutz. Der hohe wissenschaftliche Anspruch und der große Erlebnisfaktor seien gute Grundlagen für den Erfolg der „Eiszeit“.  Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 11. Dezember.
(Quelle: Beitragsbild / Fotos: Josefa Staudhammer)

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