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„Abschaffung der Meldepflicht in Heilbädern unsinnig“

Bad in einer Therme.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

8. November 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Rückenwind für die bayerischen Heilbäder und Kurorte von der Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig: Die heimische Wahlkreisabgeordnete lehnt die Pläne von Bundesinnenministerin Nancy Faeser ab, für deutsche Staatsbürger die Meldepflicht in Ferienunterkünften, wie Ferienwohnungen, Hotels oder Campingplätzen, abzuschaffen.

MdB Daniela Ludwig im Gespräch mit dem Bad Aiblinger Kurdirektor Thomas Jahn

MdB Daniela Ludwig im Gespräch mit dem Bad Aiblinger Kurdirektor Thomas Jahn. Foto: Wahlkreisbüro Daniela Ludwig

„Mir konnte noch niemand erklären, warum man ein System abschaffen will, das sich seit Jahrzehnten bewährt hat“, erklärte Ludwig im Gespräch mit dem Bad Aiblinger Kurdirektor Thomas Jahn. „Die Abschaffung der Meldepflicht halte ich für unsinnig und überflüssig. Die Bundesregierung erzeugt damit lediglich den Bedarf für neue Regelungen und wälzt das Thema auf die Länder und Kommunen ab.“

„Eine Abschaffung wäre verheerend“

Der Bayerische Heilbäder-Verband sucht derzeit wegen der geplanten Abschaffung gezielt das Gespräch mit Politikern auf Bundes- und Landesebene. „Für uns Heilbäder und Kurorte wäre eine Abschaffung verheerend“, erläuterte Jahn. „Denn die Meldepflicht ist für uns die gesetzliche Grundlage für die Erhebung von Fremdenverkehrs- und Kurbeiträgen.“ Das Bundesmeldegesetz legt fest, dass die Daten auf dem Meldeschein auch der Erhebung von Fremdenverkehrs- und Kurbeiträgen dienen. „Die Meldescheine in Hotels, Pensionen, auf Campingplätzen oder in Ferienwohnungen sind für uns also eine grundlegende und wichtige Dokumentation für den Gesundheitstourismus, für Übernachtungszahlen und vor allem für die Erfassung von Kurbeiträgen“, betonte Jahn. „Wenn diese gesetzliche Verankerung entfällt, müssten sich Länder und Kommunen andere Wege überlegen, um an die Kurtaxe heranzukommen.“ Der Bad Aiblinger Kurdirektor befürchtet, dass am Ende jede einzelne Gemeinde Satzungen erarbeiten muss, um die Daten der Gäste zu erfassen. Allein in Bad Aibling machen die Kurbeiträge rund 600.000 Euro im Jahr aus. Die sind zweckgebunden für den Tourismus. „Wenn dieser Betrag wegfällt, dann Gute Nacht“, so Jahn.

Das Argument, mit der Abschaffung der Meldepflicht entfalle an den Rezeptionen von Hotels, Pensionen oder auf Campingplätzen eine bürokratische Zettelwirtschaft, lassen Daniela Ludwig und Thomas Jahn nicht gelten. „In Bad Aibling haben wir seit 2007 alles digitalisiert, das ist auch in den meisten Heilbädern und Kurorten so“, betont Jahn. „Wenn ein Gast bei uns ins Hotel kommt, liegt der Meldezettel schon ausgefüllt vor ihm.“
Es sei auch im Interesse von Hoteliers, zu wissen, wer denn nun eincheckt und sich im Hotel aufhält, so Daniela Ludwig. „Das Ganze ist einfach nicht zu Ende gedacht. Vor allem aber: Es gibt sinnvollere und notwendigere Gesetzesinitiativen, auf die unser Land wartet!“

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