Rosenheim / Bayern / Deutschland – Die digitale Uhrzeit blinkt uns überall entgegen – auf Handys, Tablets und Displays. Die gute alte analoge Uhr hängt verwaist an der Wand, und immer mehr Kinder blicken ratlos auf die Zeiger.
Die Geschichte der analogen Uhr reicht weit zurück: Erste mechanische Uhren entstanden im 13. Jahrhundert, Zeigeranzeigen folgten im 14. Jahrhundert, und Armbanduhren wurden ab 1900 populär. Lange war die analoge Uhr ein fester Bestandteil des Alltags. Heute aber scheint ihre Stunde geschlagen: Digitale Anzeigen und Smartphones beherrschen zunehmend unseren Alltag, und Kinder begegnen analogen Uhren nur noch selten.
Fachleute und Lehrkräfte beobachten, dass viele Kinder deshalb Probleme haben, Stunden- und Minutenzeiger richtig zu deuten. Lehrkräfte berichten in einschlägigen Foren über ihre Erfahrungen: „Das ist eine sterbende Kulturtechnik … Messgeräte und Uhren sind heute weitgehend digital“>, lautet ein Kommentar. Ein weiterer Lehrer schreibt: „Auf dem Handy, auf der Armbanduhr, auf Fahrplänen … werden immer nur digitale Uhrzeiten genutzt. Da bleibt das einfach nicht nachhaltig hängen.“
Analoge Uhren sind noch Teil des Unterrichts
Auch die Medien haben das Thema Uhrzeitlesen wiederentdeckt. Zeitungen, Online-Portale und Fernsehsendungen greifen aktuell das Thema auf und diskutieren, wie Kinder den Umgang mit analogen Uhren lernen. In den Grundschulen ist das Ablesen analoger Uhren aber nach wie vor Teil des Unterrichts: In Bayern wie auch bundesweit ist die Uhrzeit in den Lehrplänen der Klassen 2 und 3 verankert.
Wie Lehrkräfte in den Foren betonen, ist das Erlernen der analogen Uhr aber mehr als eine Schulaufgabe: Es vermittle den Kindern ein Gefühl für Zeit, Dauer und Tagesabläufe – Fähigkeiten, die digitale Anzeigen nicht automatisch ersetzen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: ai)


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