Rosenheim – Der 1. Mai gilt als Kampftag der Arbeiterbewegung. Auch in Rosenheim fanden am heutigen Mittwochvormittag Demozug und Kundgebung statt. Für Wirbel sorgte im Vorfeld ein „Mobilisierungs“-Video der Antifa. Sie war dann auch tatsächlich stark vertreten.
Vor den Kundgebung in der Brixstraße stand ein Demonstrationszug auf dem Programm. Fotos: Innpuls.me
„Zum Glück ist es ruhig geblieben“ – diesen Satz hörte man bei der diesjährigen Kundgebung am Gewerkschaftshaus in der Brixstraße oft. Denn ein Video der Rosenheimer Antifa, das in den vergangenen Tagen in den sozialen Medien kursierte und zeigt, wie Vermummte auf ein Baugerüst klettern und dort mit Signalfeuer und Bannern mit der Aufschrift „Heraus zum 1. Mai“ zur Teilnahme an dieser Veranstaltung auffordern, sorgte für Aufregung.
Dementsprechend hoch war dann auch die Polizeipräsenz. Die Veranstaltung verlief aber friedlich. Beim Demonstrationszug durch die Stadt dominierte aber die Antifa diesmal klar sowohl bei der Zahl der Teilnehmer, zu der auch eine Motorradgruppe gehörte, als auch bei der lautstarken Verkündung ihrer Forderungen, die sich vor allem gegen den Kapitalismus und die AFD wendeten.
Auch bei der Zwischenkundgebung am Salzstadel gab die Antifa den Ton an. Bei der Endkundgebung vor dem Gewerkschaftshaus waren dann auch Vertreter der Kommunalpolitik mit dabei. Rosenheims Landrat Otto Lederer erinnerte an die Geschichte der Arbeiterbewegung, die vor gut 130 Jahren begann und betonte deren Wichtigkeit. Viel habe sich seitdem in der Arbeitswelt zum Besseren gewendet. Die Berufsaussichten sei angesichts extrem niedriger Arbeitslosenzahlen in Stadt und Landkreis derzeit sehr gut.
Es gäbe aber auch Schattenseiten: „Immer mehr Menschen sind verunsichert. Zuerst Corona, dann der Krieg in der Ukraine, Flüchtlingskrise, Inflation und nun der Konflikt im Nahen Osten“. Solidarität und Zusammenhalt seien darum wichtiger denn je: „Wir müssen gemeinsam einen Weg finden und dabei darf niemand auf der Strecke bleiben“, so Lederer. Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut Es müsse aber immer friedvoll und respektvoll bleiben: „Es braucht eine klare Abgrenzung von Hass und Hetze, egal ob von linker oder von rechter Seite“.
Nach dem offiziellen Teil stand Geselligkeit auf dem Programm.
Nach den Reden stand gemütliches Beisammensein auf dem Programm. Die Band „Two Faces“ war für die musikalische Umrahmung zuständig. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgte die Alevitische Kulturgemeinde.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)
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