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Aschauer Weltmusiker Abdullah Ibrahim feiert 90. Geburtstag

Aschaus Erster Bürgermeister Simon Frank (links) gratulierte den Jazz-Pianist und Komponist Abdullah Ibrahim zum 90. Geburtstag. Fotos: H. Reiter

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

11. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Aschau / Landkreis Rosenheim – Eine außergewöhnliche Persönlichkeit lebt seit vielen Jahren, zusammen mit seiner Lebensgefährtin Marina Umari, zurückgezogen in Aschau im Chiemgau: Der Jazz-Pianist und Komponist Abdullah Ibrahim. In diesen Tagen darf der Weltmusiker seinen 90. Geburtstag feiern und wurde dazu bereits im Vorfeld von Aschaus Ersten Bürgermeister Simon Frank mit seiner Ehefrau ins Rathaus eingeladen.

Jazz-Pianist und Komponist Abdullah Ibrahim hat sich zu seinem 90. Geburtstag in das Bauch von Aschau eingetragen. Foto: H. Reiter

So hat sich der bekannte Jazz-Pianist und Komponist im Buch der Gemeinde Aschau verewigt. Fotos: H. Reiter

Geboren wurde Abdullah Ibrahim als Adolph Johannes Brand am 9. Oktober 1934 in Kapstadt. In Kensington, einem armen Schwarzen-Viertel, wuchs er bei seinen Großeltern auf. Im von Gewalt geprägten, schwierigen Umfeld fand er Halt in der Kirche, in der seine Mutter und Großmutter Klavier spielten. Als Siebenjähriger begann er ebenfalls, das Instrument zu lernen, mit 15 Jahren wurde er Profimusiker. Zunächst war er (mit dem Künstlernamen Dollar Brand) in Gruppen engagiert, dann gründete er mehrere Bands. 1962 verließ er Südafrika und lebte in Zürich, wo er von Duke Ellington entdeckt wurde. Mit enormer Schaffenskraft produzierte er viele Schallplatten und CDs, gastierte in vielen Ländern Europas, in den USA und schließlich wieder in Südafrika.

Ab 1977 waren die USA seine Heimat. Abdullah Ibrahim (er konvertierte 1968 zum Islam) prägte die Jazz-Szene in Südafrika und gab politische Statements wie z.B. seine „Freiheitskonzerte“ 1982 in Maputo. Seine Komposition „Mannenberg“ wurde bald zu einer inoffiziellen Hymne der Anti-Apartheit-Bewegung in Südafrika. Er komponierte Filmmusik u.a. zu „Chocolat – Verbotene Sehnsucht“ von Claire Denis, einer Rassismus-Studie. Mit zahlreichen Auszeichnungen wurde der Künstler geehrt, der als Protagonist des Modern-Creative-Stils der Jazzmusik gilt. Auch bei verschiedenen Konzerten in der Aschauer Musikreihe „Festivo“ gab Abdullah Ibrahim außergewöhnliche Klänge schon zum Besten. 
(Quelle: Pressemitteilung Tourist Info Aschau im Chiemgau / Beitragsbild, Foto: H. Reiter)

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