Rosenheim – Bier schmeckt. Das steht für Bierliebhaber außer Frage. Aber wie schmeckt es nun eigentlich? Die Antwort darauf ist schon weitaus komplizierter, wie beim neuen Biergenuss-Seminar mit dem Rosenheimer Bier-Sommelier Werner Pichlmeier bei Auerbräu deutlich wurde. Innpuls.me machte mit beim Testlauf.
Biersommelier Werner Pichlmeier zeigt, wie das ideale Glas für eine Bierverkostung aussehen sollte. Fotos: Innpuls.me
Werner Pichlmeier ist bekennender Bierliebhaber. Was ihn besonders am Gerstensaft fasziniert, ist seine große geschmackliche Vielfältigkeit. Keine Biermarkte, keine Biersorte schmeckt gleich. Und sogar wenn man sdas gleiche Bier an verschiedenen Tagen trinkt, kann es vorkommen, dass es ein ganz unterschiedliches Geschmackerlebnis ist.
Wie kann das sein? Dieser Frage wollte Werner Pichlmeier auf den Grund gehen. „Dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen“, erzählt er im Gespräch mit Innpuls.me. Darum ließ sich der Rosenheimer schließlich zum Bier-Sommelier ausbilden.
Bier ist nicht gleich Bier. Das fängt schon bei der Farbe an.
Sein Wissen gibt er jetzt beim neuen Biergenuss-Seninar bei Auerbräu weiter. Bei jedem Sitzplatz dieses ganz besonderen Seminars liegt ein Verkostungsbogen. Beim Bick darauf wird schnell deutlich, einfach wird diese Aufgabe nicht. Fünf verschiedene Biersorten sollen verkostet und bewertet werden. Es geht um Farbe, Schaum, Geruch, Antrunk, Haupttrunk, Nachtrunk, Dichte und Körper. Schon bei diesen verschiedenen Kriterien gibt es Klärungsbedarf, was man darunter eigentlich versteht.
Zum Beginn klärt Bier-Kenner Pichlmeier erst mal grundsätzliche Fragen in Sachen „optimaler Biergenuss“. Die perfekte Temperatur für einen Biertest: 8 bis 12 Grad. Je mehr Alkohol im Bier, desto höher sollte die Trinktemperatur sein. Die Gläser sollten vorher gut mit klarem Wasser ausgespült werden. Statt Bierkrug empfiehlt Pichlmeier etwas bauchige Gläser. Und was gar nicht geht – ist eine Verkostung mit Schnupfen, denn: „80 Prozent des Geschmacks nehmen wir mit unserer Nase auf“.
Fünf verschiedene Biersorten werden verkostet
Nach der Theorie folgt die Praxis. Fünf verschieden Biersorten werden der Reihe nach serviert, zwischendurch gibt es zum Neutralisieren Knabbereien- ohne Salz, denn Salz würde wiederum den Biergeschmack verfälschen.
Die Teilnehmer riechen und kosten. Auch die Farbe wird genau unter die Lupe genommen. Und schon da wird eine genaue Einordnung für Laien schwierig. Erst recht, als Werner Pichlmeier seinen Bierfächer mit schier unzähligen Bier-Farbnuancen entfaltet.
Doch zurück zur Frage mit dem Geschmack. Ihn zu beschreiben, ist extrem herausfordernd. Ein Biersommelier schmeckt feine Noten von Honig, Toffee, Schokolade, Tabak, Karamell und, und, und… heraus. Außerdem kann Bier fruchtig, blumig, beerig, grasig, kräuterig, alkoholisch, bitter oder adstringierend sein.
Infos zum neuen Biergenuss-Seminar bei Auerbräu
Das Biergenuss-Seminar bei Auerbräu in Rosenheimer dauert rund zwei Stunden. Teilnehmen können Gruppen mit mindestens zehn Personen. . Anmeldung ist erforderlich bei Auerbräu. Mögliche Termine sind aktuell: Samstag, 26. April, von 10 bis 12.30 Uhr, Freitag, 2. Mai, von 16 bis 18.30 Uhr, Freitag, 9. Mai, von 16 bis 18.30 Uhr, Samstag, 12. Mai von 10 bis 12.30 Uhr, Freitag, 16. Mai, von 16 bis 18.30 Uhr, Samstag, 14. Mai, von 10 bis 12.30 Uhr und Freitag, 30. Mai, von 16 bis 18.30 Uhr. Weitere Infos bei Auerbräu unter Telefon 08031 /1805-0 oder auerbraeu@auerbraeu.de.
Bei einem Biersommelier ist es eben nicht getan mit „schmeckt“ oder „schmeckt nicht“. Aber für die Teilnehmer des Biergenuss-Seminars gibt der Fachmann Entwarnung: „Auf die Frage, wie ein Bier schmeckt, gibt es kein richtig oder falsch. Jeder nimmt den Geschmack anders war“, erklärt er. Aber was will er dann mit seinem Seninar überhaupt erreichen? „Ich will helfen, sich dem Bier zu nähern. Mir geht es bei dieser Veranstaltung um Wertschätzung und Respekt sowohl für das Bier als auch für den Braumeister, der es gemacht hat.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild; Fotos: Josefa Staudhammer)




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