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Aufruf der Stadt Rosenheim: Gemeinsam an NS-Verfolgte erinnern

Erinnerungsschleife. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

26. März 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Die Stadt Rosenheim ruft zusammen mit der Initiative Erinnerungskultur und Stolpersteine auf, Informationen über bislang noch unbekannte Opfer und Überlebende der NS-Verfolgung in Rosenheim und Umgebung zu teilen. 

Seit einiger Zeit erinnern Gedenkzeichen in Form von Möbiusbändern auf öffentlichen Flächen und „Stolpersteine“ auf Privatgrund an das Schicksal von NS-Verfolgten (wir berichteten). Egal welche Form das Mahnmal hat, lebendig werden sie erst durch die Geschichten der Menschen. Ein Beispiel hierfür ist das Schicksal der jüdischen Schülerin Elisabeth Block. Ihr Leben ist bereits gut erforscht, doch über andere Schicksale ist nur wenig bekannt.

Die Stadt Rosenheim geht davon aus, dass es Verfolgte in Rosenheim und Umgebung gegeben haben muss, die komplett in Vergessenheit geraten sind, bei denen mitunter nicht einmal der Name bekannt ist. Selbst die überlieferten historischen Quellen und die darauf basierenden Untersuchungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wissen über lokale und regionale Geschichte des NS-Terrors erweitern

Deshalb möchte die Stadt Rosenheim, gemeinsam mit der Initiative für Erinnerungskultur und Stolpersteine, mit einem Aufruf zur Partizipation an die Erinnerungskultur einladen. Jede Information über bislang unbekannte Opfer und Überlebende der NS-Verfolgung in Rosenheim und Umgebung kann mitgeteilt werden. Denn damit kann das Wissen über die lokale und regionale Geschichte des NS-Terrors erweitert und die Erinnerung an Einzelschicksale aktiv gepflegt werden.
Dr. Christian Höschler, Leiter des Stadtarchivs: „Wissen Sie, vielleicht auch mit Blick auf Erzählungen aus der Generation ihrer Eltern oder Großeltern, von Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt wurden? Auch wenn nur wenige Details bekannt sind – ein Name oder ein Verfolgungsgrund – jeder Hinweis ist wertvoll.“ Selbst Einzelinformationen können Ausgangspunkt für weitere Recherchen sein, die weiteres Wissen über individuelle Schicksale zutage fördern. „Helfen Sie mit, die Erinnerung an die Verfolgten und damit an die Geschichte der NS-Verfolgung wach zu halten. Dies ist, auch und gerade in unserer heutigen Zeit, eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder Beitrag zählt“, betont der Stadtarchivar.

Wer sich erinnern kann oder über Informationen verfügt und diese gerne mitteilen möchten, kann sich per E-Mail an archiv@stadtarchiv.de oder telefonisch unter 08031 – 365 1439 melden.
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

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