Nürnberg / Bayern – Die 160. Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings fordert von der bayerischen Staatsregierung die sofortige Abschaffung der 10H-Regelung und den Ausbau von Windkraft in Bayern.
„Die Klimakrise ist eine der größten Bedrohungen unserer Zeit. Sie bedroht die Lebensgrundlagen von Menschen auf der ganzen Welt, heute und in Zukunft. Die Lasten werden junge Menschen besonders zu tragen haben“, heißt es in der LBV-Pressemitteilung. Angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine werde besonders deutlich, wie fatal die aktuelle Abhängigkeit Bayerns von Importen fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas aus autokratisch regierten Staaten sei.
Vor diesem Hintergrund betont der Bayerische Jugendring erneut seine Forderung nach einer Abschaffung der 10H-Regelung. Julia Dade, Mitglied im Landesvorstand der Jugendorganisation BUND Naturschutz sagt: „Vor der Dramatik der Klima- und Biodiversitätskrise sowie angesichts des wahr gewordenen Albtraums eines erneuten Krieges in Europa ist die 10H-Regelung als Instrument zur Verhinderung des notwendigen Windkraftausbaus nicht mehr tragbar“. Die 10H-Abstandsregelung sei nicht dazu geeignet, die Akzeptanz für Windkraftanlagen in der bayerischen Bevölkerung zu erhöhen, ergänzt Annalena Balder, Mitglied im Landesvorstand der Naturfreundejugend. Sarah Lehner, Landesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend in Bayern betont: „Dies geschieht durch eine sozial-ökologische Energiewende, die ihren Fokus auf Bürger legt und die Bevölkerung bei der Regionalplanung einbindet“.
Zum Konflikt zwischen Windkraft
und Artenschutz
Zum häufig genannten Konflikt zwischen Windkraft und Artenschutz erklärt Tobias Guggenmoos, Landesjugendleiter der Naturschutzjugend im LBV: „Bayern hat großes Potential für Windkraft. Auch unter Einhaltung strenger Arten- und Naturschutzvorgaben steht ausreichend Fläche für den Ausbau zur Verfügung – die aber zu einem großen Teil durch 10H blockiert wird. 10H schadet damit sowohl dem Klima- als auch dem Arten- und Naturschutz“. Annika Quantz, stellvertretende Landesjugendleiterin der Jugend des Deutschen Alpenvereins meint: „Windräder verschandeln nicht das Landschaftsbild, sie sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu Klimagerechtigkeit und einer lebenswerten Zukunft für alle jungen Menschen und die folgenden Generationen“.
Technisch sei die vollständige Versorgung Bayerns mit Erneuerbaren Energien bis 2040 möglich. Und sie sei notwendig, damit der Freistaat seinen Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze leisten kann. Die Vollversammlung des Bayerischen Jugendrings stellt daher klar: „Für die Zukunft junger Menschen in Bayern sind auch Windräder in der bayerischen Landschaft notwendig, die anhaltende Blockade des Ausbaus durch die 10H-Regel muss aufgehoben werden.“
(Quelle: Pressemitteilung LBV /bjr / Beitragsbild: re)
0 Kommentare