Rosenheim / Landkreis – Anfang September treten in der Stadt Rosenheim 345 und im Landkreis Rosenheim 676 junge Erwachsene eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres entspricht dies in der Stadt einem Plus von 9,8 Prozent und im Landkreis einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Das sind gute Signale für unseren Wirtschaftsstandort, denn unsere Betriebe brauchen dringend mehr Fachkräftenachwuchs und kämpfen um jeden einzelnen Azubi“, sagt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. „Die Ausbildungsbereitschaft in den Unternehmen ist ungebrochen hoch. Das Plus hätte noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Lehrstellen Bewerber gefunden hätten“, so Bensegger weiter.
Im Landkreis sind die Industriekaufleute der beliebteste IHK-Ausbildungsberuf, in der Stadt Rosenheim sind es die Bankkaufleute. Zu den weiteren Favoriten in der Stadt zählen die Kaufleute im Einzelhandel und Verkäufer und im Landkreis ebenfalls die Kaufleute im Einzelhandel sowie die Kaufleute für Büromanagement. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine
Ausbildung absolvieren können.
Bensegger weist auf die noch vielen unbesetzten Lehrstellen hin und dass unversorgte Bewerber auch jetzt noch gute Aussichten auf eine Ausbildung haben. Laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli sind im Landkreis noch 727 und in der Stadt 281 Ausbil dungsplätze unbesetzt. Diesem Angebot stehen jeweils nur 244 bzw. 103 unversorgte Bewerber gegenüber. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich dabei auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und den
öffentlichen Dienst umfasst.
„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt weiter öffnen, wenn es uns nicht gelingt, noch mehr Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften die Berufsausbildung und ihre Vorteile näher zu bringen. Die Wirtschaft setzt sich mit Initiativen wie Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung an den Schulen ein, um über die vielen spannenden Berufsbilder zu informieren“, so der IHK-Vorsitzende. Bensegger fordert zudem mehr bildungspolitische Rückendeckung für das Thema Berufsorientierung, das deutlich stärker in den Lehrplänen berücksichtigt werden sollte. „Gerade an den Gymnasien erfolgt die Berufsorientierung oft zu einseitig in Richtung Studium. Dennoch ist die Ausbildung auch bei Abiturienten beliebt und ist für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität, denn immerhin rund ein Fünftel der Azubis im IHK-Bereich haben die Hochschulreife.“ Insgesamt bilden in Stadt und Landkreis Rosenheim aktuell 713 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.
(Quelle: Pressemitteilung IHK / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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