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Bayernbund: „Bairisch fördern statt fordern“

Sebastian Friesinger, Landesvorsitzender des Bayernbunds (rechts) und Professor Dr. Helmut Wittmann (links) mit dem Buch "Freude an der Mundart". Foto. Bayernbund

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

11. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Der Bayerische Landtag will, dass die bayerische Sprache in die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprache aufgenommen wird. Der Bayernbund macht da nicht mit. Seine Meinung: „Fördern statt fordern“.

„Der Bayernbund sieht Bairisch als wertvolles Kulturgut und wichtiges Identifikationsmerkmal für einen weiten Kulturraum, der vom Lech bis zum Neusiedler See und vom Fichtelgebirge bis zur Salurner Klause in Südtirol reicht“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Somit könne der Bayernbund auch nicht einer Aufnahme in die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen zustimmen, wie es derzeit in einem Antrag an den Bayerischen Landtag gefordert wird.

„Sprache kann nicht wie ein Biotop geschützt werden“

Sprache sei in ständiger und lebendiger Weiterentwicklung und könne nicht wie ein Biotop geschützt werden. Landesvorsitzende des Bayernbunds Sebastian Friesinger ist der Ansicht, dass Bairisch keines besonderen Schutzes durch übergeordnete europäische Regelwerke bedarf, da sie von den Menschen im Alltag aktiv gesprochen und gepflegt wird. „Unsere Sprache ist nicht bedroht, sondern ein fester Bestandteil des bayerischen Lebensgefühls.“ Im Gegenteil: Ein formeller Schutz könnte, seiner Meinung, nach den Eindruck erwecken, dass Bairisch nur durch äußere Maßnahmen überleben könne.
Anstatt auf formelle Schutzmechanismen zu setzen, verfolgt der Bayernbund eine andere Strategie, um die bayerische Sprachkultur zu fördern, was ihm sehr wichtig ist. Mit seinen Projekten „Freude an der Mundart, „MundArt Wertvoll“ und „Heimatkunde in der Grundschule“ setze der Verein auf praxisnahe Maßnahmen, die von Prof. Dr. Helmut Wittmann maßgeblich mitgestaltet wurden und weitergeführt werden. Diese Initiativen haben das Ziel, den Gebrauch von Bairisch im Alltag und in den Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen zu fördern, und insbesondere die Eltern einzubeziehen. Umgesetzt wird dies derzeit in Pilotprojekten in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie dem Bayerischen Trachtenverband.

Der Bayernbund ruft dazu auf, Bairisch weiterhin aus der gelebten Kultur heraus zu fördern, anstatt sie durch formale Regelwerke zu reglementieren. „Unser Dialekt ist stark und vital. Er braucht keinen übergeordneten Schutz, sondern engagierte Sprecher in allen Altersstufen“, so der Vorsitzende.
(Quelle: Pressemittteilung Bayernbund / Beitragsbild: Bayernbund)

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