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Bayerns Spargelbauern enttäuscht

Spargel wird gestochen

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

24. Juni 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Bayern – Die bayerischen Spargelbauern sind enttäuscht. Denn alles sprach für eine erfolgreiche Spargelsaison 2022: Das Wetter war im Großen und Ganzen gut, die Erträge haben gestimmt, Erntehelfer standen ausreichend zur Verfügung und die Pandemie brachte Lockerungen mit sich. Trotzdem blieben die Spargelbauern auf ihren sonst so beliebten Stangen sitzen.

„Bestens vorbereitet und gut gestimmt sind wir Ende März in die Spargelernte gestartet“, sagt Miriam Adel, Vorsitzende des Spargelerzeugerverbandes Franken. Doch dann kam es irgendwie anders. Das sonst so begehrte weiße Gold blieb diese Saison häufig ein Ladenhüter. Das führte vielerorts dazu, dass das Ende der Spargelsaison bereits früher einsetzte als am sonst üblichen 24. Juni, dem Johannistag.
Durch gestiegene Lebenserhaltungskosten war die Nachfrage nach dem regionalen Gemüse sowohl an den Spargelständen als auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) schwächer als in den Vorjahren. „Bei der Vermarktung ab Hof konnten wir noch einigermaßen zufrieden sein. Die Umsatzeinbußen von bis zu 60 Prozent beim Absatz über den LEH spüren wir schon ziemlich deutlich“, so Adel.

Spargelbauern klagen über
hohe Umsatzeinbußen

„Dass die Saison früher endet und dass die Stangen weniger gestochen werden, macht der Spargelpflanze nichts aus“, sagt Lisa-Maria Puschak, Expertin des Bayerischen Bauernverbandes für Obst und Gemüse. Die Spargelpflanze wächst aus dem Boden heraus, bildet Spargelkraut und betreibt Photosynthese. Gleichzeitig bietet das Spargelfeld dann Lebensraum für eine Vielzahl an Lebewesen. „Für die Spargelbauern bedeutet das allerdings noch stärkere Umsatzeinbußen, die die hohen Produktionskosten nicht decken“, sagt Puschak. Spargel sei viel Handarbeit und das mache ihn vergleichsweise teuer in der Produktion. Denn die vielen helfenden Hände wollen anständig bezahlt werden. „Wenn die Verbraucher im Handel den günstigeren ausländischen Spargel vorfinden, dann greifen viele lieber zu diesem Produkt. Das ist äußerst schade, denn importierter Spargel hat eine schlechtere CO2-Bilanz und schadet dem Klima und dem heimischen Spargelanbau langfristig“, erklärt Puschak.
Die deutlich niedrigeren Löhne und Energiepreise im Ausland führen zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil für deutschen Bauern. Denn die Ware muss folglich teurer angeboten werden. „Es bleibt spannend wie viele Spargelbauern in Zukunft im Geschäft bleiben. Denn Jahre wie diese dürfen sich nicht zu häufig wiederholen, sonst stürzen die Betriebe in die Insolvenz. Hoffen wir, dass die Verbraucher nächstes Jahr wieder richtig Lust haben auf das weiße Gold aus ihrer Heimat“, sagt Puschak.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Copyright BBV)

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