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BBV: Massiver Rückgang bei Einkommen der bayerischen Bauernfamilien

Zwei Buben rollen einen großen Heuballen - oder versuchen es zumindest

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Dezember 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

München – Der Bayerische Bauernverband (BBV) Zieht Bilanz für das Wirtschaftsjahr 2023 / 2024. Fazit: „Massiver Rücgang bei den Einkommen der bayerischen Bauernfamilien“.

Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 sind die Ergebnisse der Haupterwerbsbetriebe in Bayern insgesamt deutlich gesunken. „Die kurze wirtschaftliche Verschnaufpause hat ein viel zu jähes Ende gefunden. Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 sind die Einkommen der Bauernfamilien um durchschnittlich zwanzig Prozent eingebrochen“, sagt Carl von Butler, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes. Die Ergebnisse der bayerischen Haupterwerbsbetriebe liegen von 66.658 Euro um durchschnittlich ein Fünftel unter den Ergebnissen des Wirtschaftsjahrs 2022/23. Das zeigt der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes, der jüngst in Berlin vorgestellt wurde.

Nur bei Betrieben mit Schweinehaltung schwacher positiver Trend

Bei Ackerbauern haben sich die Ergebnisse 2023/2024 in Bayern um rund 13 Prozent verschlechtert, bei Futterbaubetrieben mit Milcherzeugung sind sie um rund 27 Prozent zurückgegangen. Einzig bei den Betrieben mit Schweinehaltung, die sich von einem sehr schwachen Niveau in den Vorjahren in 2022/23 etwas erholen konnten, hat sich ein schwacher positiver Trend fortgesetzt. In diesem Bereich konnten die Ergebnisse um 16 Prozent verbessert werden.

„Die zurückliegenden Jahre haben mit einer Vielzahl von vor allem nationalen politischen und gesetzgeberischen Entscheidungen zu massiver Verunsicherung, zu einem enormen Investitionsrückgang und vielen Betriebsaufgaben geführt.“, so der Wortlaut in der BBV Pressemitteilung. Für das seit Juli 2024 laufende, aktuelle Wirtschaftsjahr stehen die Vorzeichen ebenfalls schlecht: die schwierigen Ernteverhältnissen, hohe Kosten und zum Teil sinkende Erzeugerpreise machen den Bauernhöfen zu schaffen. „Notwendig ist jetzt ein echter Politikwechsel mit einem Signal des Aufbruchs. Deutschland und seine Landwirtschaft brauchen endlich Perspektiven und Rahmenbedingungen, die unsere Unternehmen wieder wettbewerbsfähig wirtschaften lassen!“, sagt von Butler.

Forderungen an die Politik

Der Bayerische Bauernverband hat deshalb vor der Bundestagswahl 2025 nun konkrete Wahlanliegen vorgestellt. Unter anderem fordert der Verband eine Wiedereinführung der Agrardieselrückerstattung sowie eine steuerliche Freistellung von regionalen Biokraftstoffen, ein Bürokratie- und Auflagenmoratorium für die gesamte kommende Legislaturperiode sowie einen Beirat im Bundeslandwirtschaftsministerium, der Regelungen und Gesetze einem Praxischeck unterzieht. Außerdem muss die Tierhaltung als Säule einer nachhaltigen Kreislauflaufwirtschaft wieder gestärkt und Politik so gestaltet werden, dass eine Bioökonomie entsteht, die ein postfossiles, plastikfreies Wirtschaftsmodell für die ganze Gesellschaft und Wirtschaft ermöglicht. Weitere Informationen und die gesamten Wahlanliegen des Bayerischen Bauernverbandes zur Bundestagswahl am 25. Februar 2025 unter www.BayerischerBauernVerband.de/Bundestagswahl-2025

Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes basiert auf den Ergebnissen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2023/2024. Das abgeschlossene Wirtschaftsjahr lief vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024. Eingeflossen sind die Buchführungsdaten von 6.864 deutschen Betrieben, darunter knapp ein Drittel bayerische Betriebe. Für die Ergebnisinterpretation der Wirtschaftsergebnisse in der Landwirtschaft ist es wichtig, dass das Unternehmensergebnis einem „Bruttoeinkommen“ für alle dort tätigen Familienarbeitskräfte entspricht. Aus diesem landwirtschaftlichen „Bruttoeinkommen“ sind neben dem Lebensunterhalt der Bauernfamilie vor allem auch die Zahlungen für die landwirtschaftliche Alters- und Krankenversicherung zu tätigen. Auch Neuinvestitionen sind aus dem Unternehmensergebnis zu finanzieren.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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