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„Bio ist vielen Verbrauchern weiter wichtig“

Gemuese-Korb

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

9. Februar 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Nürnberg / Bayern – Vom 14. bis 17. Februar 2023 findet in Nürnberg die Biofach statt. Die nach eigenen Angaben größte Bio-Messe der Welt fällt in ein verändertes, für die Bio-Branche ungewohntes Marktumfeld. Denn nach jahrzehntelangem kontinuierlichem Wachstum verzeichnete der Absatz von Bio-Lebensmitteln und -Getränken 2022 erstmalig einen leichten Rückgang. „Diese Delle gilt es aber einzuordnen“, sagt BBV-Ökopräsident Ralf Huber: „Die Verbraucher kaufen immer noch deutlich mehr Bio als vor der Corona-Zeit“

Konkret bedeutet das laut Ralf Huber: ein Drittel mehr Bio-Käse und -Gemüse, über 40 Prozent mehr Bio-Mehl, über 50 Prozent mehr Bio-Fleisch und fast 80 Prozent mehr Bio-Geflügel. Bio sei vielen Menschen also auch in Zeiten der Inflation wichtig. „Trotzdem ist natürlich jedes Umsatz-Minus für die Bio-Branche schmerzhaft, insbesondere für die stärker betroffenen Bio-Markenhersteller und den Naturkostfachhandel“, so Ralf Huber.

Unsicherheit bei der
Marktentwicklung

Eine Delle gibt es aktuell auch bei der Zahl der Betriebe, die auf Öko umstellen wollen. Die Gründe dafür sieht der BBV in der Unsicherheit über die Marktentwicklung und den teilweise geringen Preisabstand zur konventionellen Erzeugung. Der bayerische Öko-Milchpreis ist mit rund 63 Cent pro Kilogramm so hoch wie noch nie, aber der Abstand zum Preis für konventionelle Milch ist auf nur noch vier bis fünf Cent pro Kilogramm geschrumpft – während er lange Jahre im zweistelligen Cent-Bereich gelegen war. Dazu kommt, dass die Biomilch-verarbeitenden Molkereien erst wieder in größerem Maße neue Biomilcherzeuger als Lieferanten aufnehmen, wenn der Absatz wieder aufwärts geht. Nicht zuletzt können bei weitem nicht alle Milchviehhalter die künftig strikteren Vorgaben der EU-Ökoverordnung zur Weidehaltung erfüllen.

„Als Bio-Branche sollten wir daran arbeiten, Bio noch nahbarer und alltäglicher zu machen“, schlägt BBV-Ökoreferentin Daniela Gehler vor. Während im Handel Bio auch schon sehr niederschwellig zu bekommen sei, habe Bio und vor allem regionales Bio in der Gastronomie noch immer Seltenheitswert und sogar einen elitären Ruf. „In Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sehen wir noch ein großes Handlungsfeld, weitere Absatzchancen für unsere heimischen Erzeuger zu entwickeln“, so Gehler.
Vor Ort ist der BBV auf der Biofach in Halle 6.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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