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Bleibt der Grüne Markt am Ludwigsplatz?

Grüner Markt in Rosenheim. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

12. Oktober 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Der Grüne Markt am Ludwigsplatz in Rosenheim hat Tradition. Aber ist diese Tradition auch noch zeitgemäß? Nicht unbedingt, lautete das Fazit einiger Stadträte bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss.

Markt am Ludwigsplatz. Foto: Archiv Herbert Borrmann

Marktgeschehen in Rosenheim im Jahr 1905. Foto: Archiv Herbert Borrmann

Viktualienmarkt in Rosenheim am Ludwigsplatz 1935. Foto: Archiv Herbert Borrmann

Viktualienmarkt im Jahr 1935. Foto: Archiv Herbert Borrmann

Der Grüne Markt am Ludwigsplatz in Rosenheim blickt auf eine lange Geschichte zurück und er zählt auch heute noch zu den kulinarischen Attraktionen in der Stadt. Das Problem: Der Platz ist nicht groß und damit das Angebot an regionalen Produkten und Speisen begrenzt.
In den vergangenen Jahren wurde darum schon immer wieder einmal darüber diskutiert, den Grünen Markt auf die andere Straßenseite vor die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus auszuweiten und insgesamt attraktiver zu gestalten. Zu einem konkreten Ergebnis kam es aber nie.

Nun nimmt das Thema erneut Fahrt auf, nachdem die Stadtratsfraktion der Grünen beantragte, ein neues Konzept für den Grünen Markt zu entwickeln. „In diesem Markt steckt viel Potenzial“, ist Grünen-Stadtrat Franz Opperer überzeugt.  Um dieses Potenzial aber ausschöpfen zu können, sei ein grundsätzlicher Neustart möglich.

Die Verwaltung beauftragte die CIMA, eine Beratungsfirma für Stadtentwicklung, Regionalentwicklung und Marketing, ein Gutachten für den Grünen Markt zu erstellen. Dieses liegt nun vor und analysiert auf gut 30 Seiten, wie der Markt aktuell läuft und welche Optimierungsmöglichkeiten man sich vorstellen könnte.

Auch der jetzige Standort wird zur Diskussion gestellt

Dabei wird auch der jetzige Standort zur Diskussion gestellt. „Bei der genaueren Betrachtung weist der Ludwigsplatz jedoch nur eingeschränkte Kopplungsmöglichkeiten zur restlichen Innenstadt auf. Eine Vergrößerung der Marktfläche durch Aufnahme neuer Beschicker, was für einen Bedeutungsgewinn des Marktes grundlegend notwendig ist, erscheint im bisherigen Standortbereich ebenfalls kaum möglich“, heißt es in dem Entwicklungskonzept.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Abuzar Erdogan schlug deswegen in der jüngsten Sitzung vor, auch über alternative Standorte nachzudenken. Er könne sich den Grünen Markt beispielsweise durchaus auch in der Münchner Straße und in der Bahnhofsstraße vorstellen.  „Auch wenn der Ludwigsplatz als Marktplatz eine lange Geschichte hat, ist er heute dafür vielleicht nicht mehr ideal und muss hinterfragt werden“, meinte er.

OB Andreas März: „Sensibles Thema“

Für Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März ein „sensibles Thema“. Aber auch er betrachtete die Gedanken von Erdogan als legitime Frage.
Franz Opperer von den Grünen will dagegen lieber weiter an dem historischen Standort festhalten und diesen lieber aufwerten, beispielsweise dadurch, dass man den Durchgangsverkehr an den Markttagen eindämmen.
CSU-Stadtrat Herbert Borrmann sah den Ludwigsplatz ebenfalls als weiter geeignet, sprach sich aber für eine einheitliche Gestaltung der Stände aus und eine Ausweitung hin zur Kirchenseite bis zum Max-Josefs-Platz: „Der Schmankerlmarkt hat erst wieder gezeigt, wie gut das funktioniert“.
Für ÖDP-Stadtrat Horst Halser ist vor allem wichtig, dass sich jetzt endlich was tut: „Wir diskutieren jetzt schon seit zehn Jahren über das Thema. Jetzt muss sich endlich was tun“.
Damit es nun auch wirklich weitergeht, setzt man nun auf einen Arbeitskreis, an dem auch Beschicker mit an den Tisch geholt werden sollen, um eine bestmögliche Lösung zu finden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me / Archivaufnahmen: Herbert Borrmann)

2 Kommentare

  1. Muss man was sich bewährt hat unbedingt ändern.
    Nur um die Profilierungssucht mancher Stadträte Genüge zu tun.
    Warum braucht man dazu eine teure Beratungsfirma.
    In der Verwaltung gibt es doch sicher schlaue Köpfe die sowas ausarbeiten können.

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  2. Anstatt eine teure, m. E. unnötige Beratungsfirma oder einen kostspieligen Standortwechsel ins Auge zu fassen sollte mehr für den Umweltschutz (z.B. Blühstreifen, Verhinderung der Zerstörung wertvoller Biotope durch die geplante neue Bahntrasse u.v.m.) und Tierschutz (Unterstützung Tierheim) getan werden. Ein Brainstorming mit den Bürgern und eine engere Zusammenarbeit mit LBV, NABU, WWF in punkto Naturschutz wäre sicher sinnvoll.

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