Rosenheim – „Brauchtum muss gelebt werden“, meint Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. Wie das geht, führte der Trachtenverein „Innviertler“ am gestrigen Samstag anlässlich seines 120. Geburtstag eindrucksvoll mit Festgottesdienst, Festzug und „Boarischen Tanzabend“ in der Auerbräu-Festhalle vor.
Der Trachtennachwuchs auf der Bühne. Fotos: Innpuls.me
Zum Auftakt der Geburtstagsfeier kamen rund 500 Trachtler mit zwölf Vereinsfahren zum Gottesdienst in die Stadtpfarrkiche St. Nikolaus. Zelebriert wurde der Gottesdienst von Pfarrvikar Mathias Klein-Heßling. Bei den Fürbitten wurde unter anderem die Bitte geäußert, Brauchtum und Tradition mögen eine Zukunft haben.
Die Kirche St. Nikolaus war beim Gottesdienst voll besetzt.
Beim Festzug mit dabei waren auch die Patenvereine der Innviertler.
Bei dem eindrucksvollen Bild, dass sich nach dem Gottesdienst beim Festzug durch die Kaiserstraße zur Auerbräu-Festhalle auf der Loretowiese den vielen Schaulustigen bot, muss man sich da derzeit keine Sorgen machen. Begleitet wurden die Mitglieder der Innviertler von ihren Patenvereinen aus nah und fern. Die jüngsten Trachtler saßen noch im Kinderwagen und die Ältesten waren über 80 Jahre alt.
Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März bei seinem Grußwort.
Der „Boarische Tanzabend“ in der Auerbräu-Festhalle startete mit einem Tanz des Trachtennachwuchs der Innviertler. Für besondere Begeisterung sorgte dabei das jüngste Tanzpaar des Abends: der vierjährige Flinn und die dreijährige Emilia.
Unter den zahlreichen Ehrengästen fanden sich viele Rosenheimer Stadträte. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März hatte die Schirmherrrschaft für die Veranstaltung übernommen. Er erinnerte in seiner Rede an die Anfänge des Rosenheimer Trachtenvereins, der 1903 als „Dö schwarzen Brüada“ gegründet wurde. Die Gründer waren zum sehr großen Teil Arbeiter einer Munitionsfabrik, die südöstlich von Rosenheim an der Sims im Gemeindebereich Stephanskirchen gelegen war. „Es war also ein Verein für die kleinen Leute“, so Rosenheims Stadtoberhaupt. Brauchtum und Tradition könne man nicht erhalten, indem man sie in einem Museum in eine Vitrine stelle. Man müsse sie leben.
Pankraz Perfler, Gauvorsitzender des Inngau-Trachtenverbandes lobte die Arbeit des Trachtenvereins „D Ìnnviertler“.
Pankraz Perfler, Gauvorsitzender des Inngau-Trachtenverbandes lobte an der Arbeit des Trachtenvereins „D Ìnnviertler“ die „gekonnte Mischung aus Tradition und neuen guten Ideen“ und nannte dabei unter anderem den Plattlerkurs für Quereinsteiger.
Sichtlich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung war der Vorstand der Innviertler, Alfred Licht. „In den vergangenen 120 Jahren haben sich zahlreiche Verbindungen und Freundschaften ergeben, die bis heute Bestand haben. Das zeigt sich auch heute wieder bei diesem Fest mit dem Mitwirken unserer Patenvereine aus Nah und Fern“, freute er sich.
Alfred Licht, Vorstand der Innviertler und Günther Wunsam (rechts) Moderator des Abends.
Die Moderation des Abends übernahm Günther Wunsam. Die „Mitteroim-Musi“ und „de Weiß`ngroana“ spielten zum Tanz und zur Unterhaltung auf. Die Trachtler der verschiedenen Vereine zeigten auf der Bühne was sie können und die Goaßlschnalzer sogar mitten unter den Gästen auf den Besuchertischen.
Wichtig war es Vorstand Alfred Licht, dass der Festabend eine Veranstaltung für alle wird und das ist ihm gelungen. Denn neben dem offiziellen Tanzeinlagen gab es auch immer wieder öffentliche Tanzrunden und diese wurden gut genutzt.
(Quelle: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam, Josefa Staudhammer)
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Wir sind stolz Mitglieder zu sein. Vergelt’s Gott.