München – Wenige Tage vor dem Heiligen Abend ist in den Münchner Bahnhöfen von weihnachtlichem Frieden wenig zu sehen. Am Montag (18. Dezember) beschäftigten mehrere Gewaltdelikte in S-Bahnen oder Bahnhöfen die Bundespolizei.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Kurz nach Mitternacht kam es unter fünf Männern im Ostbahnhof zu körperlichen Auseinandersetzungen. Zwei Marokkaner (21 und 35 Jahre alt) sollen drei Afghanen (22, 23 und 24 Jahre alt) auf deren Aufforderungen keine Zigaretten gegeben haben. Daraufhin soll ein 22-jähriger Afghane eine mitgeführte Bierflasche auf den Boden zerschlagen haben und mit dem abgeschlagenen Flaschenhals drohend auf die beiden Marokkaner zugegangen sein. Der 23-jähriger Begleiter des Aggressors soll dem 21-Jährigen aus Marokko gegen den Oberkörper und der dritte Afghane, der 24-Jährige, ihm ins Gesicht geschlagen haben. Die Attacken führten zu einem unübersichtlichen Gerangel aller fünf Beteiligten, das hinzukommende Bundespolizisten auflösen konnten. Keiner der Männer erlitt sichtbare Verletzungen. Zwei der drei Angreifer, bei denen Atemalkoholwerte von 1,22 bis 1,82 Promille gemessen wurden, waren bereits wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie Gewaltdelikten polizeibekannt. Alle drei reisten 2015 ins Bundesgebiet ein.
Österreicherin schlug Chinesin auf den Hinterkopf
Gegen 9 Uhr wurde die Bundespolizei zu einer körperlichen Auseinandersetzung in einer S-Bahn zum Bahnhof Moosach gerufen. Eine 31-jährige Chinesin wurde – ohne erkennbaren Grund – in der S1 von einer 73-jährigen Österreicherin von hinten unvermittelt angegriffen. Die Ältere schlug der Echingerin gegen den Hinterkopf. Anschließend äußerte die 73-Jährige mehrere verbale, u.a. auch rassistische Attacken gegen die Chinesin. Als die Aggressorin beim Halt in Moosach flüchten wollte, wurde dies durch einen 48-jährigen Deutschen verhindert. Der Mann aus Köln stellte sich der 73-Jährigen in den Weg, woraufhin die Österreicherin wild um sich schlug und den Kölner u.a. mit der Faust im Gesicht traf. Keiner der Beteiligten erlitt sichtbare Verletzungen.
Um 14:30 Uhr war es in einer stadtauswärtigen S4 (Zuglauf Grafrath) im Hauptbahnhof zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Ein Unbekannter hatte einen 17-Jährigen aus Herrieden, Landkreis Ansbach, unvermittelt ins Gesicht geschlagen und ihm dabei einen blutenden Cut an der Ober- und Unterlippe zugefügt. Hintergrund war, dass der 17-Jährige – offensichtlich bedingt durch einen Bremsvorgang der S-Bahn – ersten Ermittlungen zu Folge versehentlich auf den Unbekannten gefallen war. Der Jugendliche wollte sich anschließend selb-ständig in ärztliche Behandlung begeben.
In allen drei Fällen hat die Bundespolizei strafrechtliche Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet.
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