Ainring / Rosenheim / Bayern – Das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei (BPFI) in Ainring hat am Mittwoch (25. September) wieder eine Großübung zu einem Flugzeugabsturz durchgeführt. Auch Rosenheim beteiligte sich in diesem Rahmen mit einer Stabsrahmenübung.
Hierbei lernten etwa 80 Polizisten aus den derzeit am BPFI stattfindenden Seminaren „Große Schadensereignisse“, „Pressearbeit bei Großschadenslagen“ und „Psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene“ das bereits theoretisch vermittelte Wissen in der Praxis anzuwenden. Insgesamt waren bei der Übung weit mehr als 100 Personen beteiligt. Als diesjährige Besonderheit hat auch das örtlich zuständige Polizeipräsidium Oberbayern Süd die Übung zum Anlass genommen und eine große Stabsrahmenübung durchgeführt. Hierfür wurde der Führungsstab in Rosenheim mit etwa 30 Personen aufgerufen. Ziel in Rosenheim war es anhand der Übung die bestehenden Informations- und Kommunikationswege zu testen.
Folgendes Szenario fanden die Übungsteilnehmer aus ganz Bayern am Mittwoch vor: Ein Kleinflugzeug, welches vor kurzem in Salzburg am Flughafen gestartet ist, stieß mit einem Leichtflugzeug zusammen und beide Maschinen stürzten um etwa 8.5 Uhr in Bruch bei Ainring ab. Hierdurch kam es zu einer lauten Explosion, starker Rauchentwicklung und zahlreiche Tote beziehungsweise Verletzte befanden sich an der Absturzstelle.
Um den Übungseinstieg so realistisch wie möglich zu gestalten, wurden die Verletzten geschminkt und zahlreiche Leichenpuppen an der Absturzstelle verteilt. Außerdem wurde am Mittwochfrüh durch einen Pyrotechniker Feuer gelegt und diverse Explosionen an der Absturzstelle erzeugt. Dies war für die Freiwilligen Feuerwehren aus Ainring und Piding, welche den Brand löschten, eine tolle Möglichkeit ebenfalls zu üben. Auch die Rettung der Verletzten aus dem Gefahrenbereich wurde von den Feuerwehren übernommen.
Löscharbeiten und eine Übungspressekonferenz
Nach den erfolgreichen Löscharbeiten starteten alle Lehrgangsteilnehmer mit der Übung in ihrem Spezialbereich. So begannen Experten von der Kriminalpolizei mit der Zuordnung von künstlichen Leichenteilen und der Identifizierung der Opfer. Andere Kleingruppen kümmerten sich um die Erforschung der Unglücksursache oder die Erfassung der verstreuten Gegenstände. Zeitgleich stellte ein Teil der Seminarteilnehmer den Vermisstenabschnitt nach, welcher Anrufe von besorgten Angehörigen entgegennimmt, festhält und weiterbearbeitet.
Zudem kamen Komparsen als Journalisten an die Unfallstelle und befragen die Teilnehmer des Presseseminars. Später musste dann noch eine Übungspressekonferenz im BPFI Ainring durch Lehrgangsteilnehmer organisiert und abgehalten werden. Auch die Betreuung von Angehörigen und Verletzten durch speziell geschulte Kräfte der Bayerischen Polizei war Bestandteil der Übung und die Seminarteilnehmer mussten verschiedene Betreuungssituationen meistern.
Neben den Übenden waren noch Experten des Bayerischen Landeskriminalamt für die 3D Vermessung der Unglücksstelle, Staatsanwälte aus Traunstein und Rosenheim, Rechtsmediziner und Zahnärzte der Luft- und Raumfahrtmedizin der Bundeswehr, ein Flugunfallsachverständiger, Kräfte einer Einsatzhundertschaft aus München vor Ort und unterstützten beim reibungslosen Ablauf.
(Quelle: Pressemitteilung Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei / Beitragsbild: Explosion Flugzeug Copyright Bayerischen Polizei, Fotos Copyright Bayerischen Polizei, Foto: Löscharbeiten an der Unglücksstelle; Copyright: Benedikt Seidl, Feuerwehr Ebersberg)
Auf den angefügten Bildern können zum Teil Leichenpuppen beziehungsweise künstliche Körperteile mit roter Farbe zu sehen sein. Es handelt sich hierbei nicht um echte Leichenteile sondern um Übungsmaterial aus Plastik.
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