Prien / Landkreis Rosenheim – Vor vier Jahren hat die 18-jährige Amay Walther aus der Gemeinde Prien am Chiemsee angefangen, ihre Liebe zur Landwirtschaft auf Instagram zu teilen. Bilder vom Bulldogfahren und von den Tieren hatten es ihr angetan und sie hatte Lust, auch andere Leute darüber zu informieren. Inzwischen sind es über 4.200 Leute, die ihren Account „Chiemcow“ abonniert haben.
Das war gar nicht meine ursprüngliche Absicht, so viele Follower zu haben, aber es macht mir halt Spaß, über das, was ich gerade in meiner Freizeit tue, mit Bildern zu berichten und anscheinend ist das Thema Landwirtschaft so super interessant“ – so die Bloggerin über das Landleben in Prien.
Amay Walther ist wahrlich ein Kind der Landwirtschaft, jede freie Minute verbringt sie auf dem Hansl-Hof der Familie Obermüller in Prien-Leiten. Dabei entstammt sie ganz und gar nicht aus einem bäuerlichen Betrieb. Zur Welt kam sie in Witzenhausen, eine Kleinstadt in Hessen, mit drei Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Bayern und wohnte zuerst in Bad Feilnbach. „Als ich mit fünf Jahren nach Hendenham bei Frasdorf kam, da wuchs ich zwischen zwei Bauernhöfen auf und da war es um meine Liebe zur Landwirtschaft geschehen“ – so die Erinnerungen.
„Schon als Fünfjährige
beim Odeln auf dem Traktor dabei
Als Fünfjährige durfte sie beim Odeln erstmals auf einem Traktor mitfahren und sie war von der Tier- und Stallatmosphäre so begeistert, dass diese seither nicht mehr von ihr ließen. Mit dem Umzug nach Prien-Trautersdorf suchte sie gleich wieder Kontakt zu einem Bauernhof in der Nachbarschaft. „Seit gut einem Jahr gilt mein besonderes Interesse dem Hof in Leiten, weil dies ein Bio-Hof ist. Hier ist das Hofleben sehr vielfältig, neben den Milchkühen gibt es hier auch Pferde, Schafe und Hühner“, so Amay Walther.
Nach Schreinerlehre
Landwirtschafts-Ausbildung geplant
Derzeit geht Amay Walther im ersten Lehrjahr in die Berufsschule nach Rosenheim, ihr Lernziel ist eine Schreiner-Ausbildung. Ihr Lehrbetrieb ist Stefan Barhainski in Frasdorf und ihre Freude ist das handwerkliche Arbeiten mit Holz. Dennoch ist Bäuerin ihr Traumberuf, deswegen will sie nach der Schreinerlehre auch noch eine Landwirtschaftslehre ansteuern. Täglich ist Amay zum Feierabend oder am Wochenende beim Hansl-Hof vor Ort. Zu ihren Aufgaben gehören Melken, Kälber-Füttern oder Einstreuen im Laufstall. Wenn es dann wieder mit den Feldarbeiten los geht, dann gehören auch Silieren, Kreiseln, Kipperfahren beim Häckseln oder Schwadern zu ihren Tätigkeiten. All die Arbeiten macht sie freiwillig und mit vielen Gedanken, wenn sie sagt: „Die Bauern müssten für ihre Arbeit viel mehr Anerkennung bekommen, der Verbraucher müsste beim Griff ins Regal mehr darauf achten, was er einkauft. Nicht nur das Billige ist das Richtige, Bauern ernähren die Menschen, deswegen sollte Jeder bereit sein, einen höheren Preis zu bezahlen“.
Die Landwirtschaft und das bäuerliche Leben und Arbeiten sind das größte Hobby von Amay, weitere Hobbies sind ihr Hund, ein Mischling aus Appenzeller Sennhund und Australien Shepard. Den Zweijährigen hat sie als Welpe bekommen und komplett selbst erzogen. Seit ihrer Zeit in Hendenham ist sie auch mit den Trachtenvereinen in Berührung gekommen. Anfangs beim GTEV „Die lustigen Wildenwarter“ und nunmehr –nicht zuletzt durch die Hansl-Buam- als Aktive beim Priener Trachtenverein. Das passt insofern gut, weil die komplette Hansl-Familie aktive Mitglieder beim Priener Trachtenverein ist.
Eine Freude und ein
Gewinn für den Hansl-Hof
Für den Hansl-Bauer Lenz Obermüller und seine Frau Michaela ist das Mithelfen der jungen Bloggerin nicht nur ein Gewinn, sondern auch eine Freude. Sie fassen dies so zusammen: „Auf die Amay kann man sich verlassen, sie macht alles gekonnt und mit viel Liebe, zu den Tieren hat sie schnell ein vertrauliches Verhältnis aufgebaut und auch sonst ist sie geschickt bei allem was sie anpackt. Sie ist für uns und unseren Hof ein wahrer Glücksfall“.
(Quelle: Anton Hötzelsperger von den Samerberger Nachrichten / Beitragsbild: Fotos: Anton Hötzelsperger)
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