Rosenheim – Das Bühnenprogramm sorgt beim Rosenheimer Christkindlmarkt für stimmungsvolle Unterhaltung. Diese Tradition fortzuführen könnte aber schwierig werden. Denn mit diesem Angebot verbunden sind GEMA-Gebühren – und dafür werden heuer 29.000 Euro statt wie bisher 400 Euro fällig.
Alles im Leben wird ständig teurer, aber bei einer so horrenden Preissteigerung reibt man sich dann doch verdutzt die Augen. So ging es wohl auch Klaus Hertreiter vom Wirtschaftlichen Verband, als jüngst die GEMA-Rechnung in Höhe von 29.000 Euro zu ihm ins Büro flatterte.
Der Rosenheimer Christkindlmarkt steht bei weitem nicht alleine da mit diesem Problem. Die Erhöhungen gehen zurück auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs für Musikaufführungen bei Straßenfesten. Dadurch hat sich die Bemessungsgrundlage für die Gebühr entscheidend geändert. Berechnet werden darf nun die gesamte Veranstaltungsfläche und nicht mehr wie vorher nur der Raum, der von der Bühne direkt mit Musik beschallt wird.
In vielen deutschen Städten wurde darum bereits die Reißleine gezogen und das Musikprogramm für Großveranstaltungen wie den Weihnachtsmärkten komplett gestrichen.
Nun also hat es auch den Christkindlmarkt Rosenheim getroffen. Das war auch nur eine Frage der Zeit, bis die GEMA darauf aufmerksam wird, dass es dort noch ein musikalisches Programm gibt. Das war auch Klaus Hertreiter klar. „Bei einer Kostenerhöhung von 400 auf vielleicht 5000 Euro hätten wir ja auch nichts gesagt, aber das ist schon enorm“, meint er. Von 400 auf 29.000 Euro bedeutet ein sattes Plus von 7.150 Prozent!!!
Thema waren die GEMA-Gebühren dann auch bei der letzten Stadtratssitzung des Jahres 2024, auch wenn die Stadt Rosenheim an sich nichts mit der Sache zu tun hat, weil ja der Wirtschaftliche Verband und nicht sie der Veranstalter des Rosenheimer Christkindlmarktes ist.
Nach Meinung von CSU-Stadtrat Dr. Wolfgang Bergmüller könnte es eine Lösung sein, zukünftig einfach nur noch auf GEMA-freie Musikstücke zurückzugreifen, wie beispielsweise den Weihnachtsklassiker „Stille Nacht“.
So einfach ist es aber nach den Worten von Klaus Hertreiter dann doch nicht. „Wir wollen den Künstlern auf der Bühne nicht die künstlerische Freiheit nehmen und vorschreiben, was sie singen und spielen wollen“, sagt er. Darüber hinaus sei es schwierig, bereits im Vorfeld mit allen am Bühnenprogramm Beteiligten abzuklären, was sie beim Rosenheimer Christkindlmarkt zu Gehör bringen wollen.
Grundsätzlich sieht Hertreiter auch die Stadt Rosenheim in dieser Sache nicht komplett aus der Verantwortung: „Natürlich sind wir für als Veranstalter für die Kosten zuständig. Aber politisch kann man sich natürlich sehr wohl dafür einsetzen, dass sich da was ändern muss. Das war auch schon Thema im Städtetag.
Wie geht es weiter mit der Musik am Rosenheimer Christkindlmarkt?
Wie es nun im kommenden Jahr weitergeht mit der Musik auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt, kann Klaus Hertreiter aktuell noch nicht sagen: „Glücklicherweise steht der Wirtschaftliche Verband auf gesunden Füßen und kann diese Kosten tragen. Aber natürlich muss man sehen, was wir zukünftig machen werden.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)
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