Rosenheim – Im denkmalgeschützten Gebäude des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Rosenheim hat eine Dachsanierung begonnen. Das Staatliche Bauamt Rosenheim lässt den über 175 Jahre alten Dachstuhl energetisch und statisch erneuern, Schadstoffe fachgerecht beseitigen und den Brandschutz auf den neuesten Stand bringen. Der Freistaat Bayern stellt dafür rund 2,3 Millionen Euro bereit.
Im Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Rosenheim, meist „Rosenheimer Vermessungsamt“ genannt, haben umfangreiche Sanierungsarbeiten begonnen.
In einem ersten Schritt wurde der Dachraum vollständig freigelegt: Deckenverkleidungen, Zwischenwände und Bodenaufbauten wurden entfernt. Danach ist die Ertüchtigung der Deckenbalken vorgesehen. Das Tragwerk des Daches ist durch eine Vielzahl an Eingriffen über die Jahrzehnte stark in Mitleidenschaft gezogen worden; auch hier sind deshalb umfangreiche statische Maßnahmen erforderlich, um das ursprüngliche Tragwerk wiederherzustellen.
Die Geschichte des Gebäudes
Das Gebäude des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in der Münchener Straße 23 blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es wurde vor über 175 Jahren als Salinforstamt als Teil der Rosenheimer Saline erbaut und um 1925/30 in neuklassizistischen Formen erweitert und überarbeitet. Nach der Nutzung als Salinforstamt war das Gebäude als Rentamt und Finanzamt in Betrieb. Aus dieser Zeit stammt auch die „Kassenhalle“, die bereits beim Umbau des Geschäftszimmers in den Jahren 2003/04 wieder denkmalgerecht freigelegt wurde. Seit 1938 ist das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Rosenheim in diesem Gebäude untergebracht. Auch das Staatliche Bauamt Rosenheim, kam 1944 – damals noch als Landbauamt – kurzzeitig darin unter, nachdem das Amtsgebäude in der Rathausstraße durch Bomben zerstört wurde.
Schadstoffsanierung notwendig
Da bei früheren Um- und Einbauten, wie bei vielen älteren Gebäuden, auch asbesthaltige Baustoffe und künstliche Mineralfasern verwendet wurden, ist eine Schadstoffsanierung notwendig. Im sicheren Umgang damit sind Spezialfirmen inzwischen routiniert. Die Baustoffe im Dachraum werden fachkundig entfernt und entsorgt. Zu guter Letzt werden im gesamten Gebäude die Brandschutzeinrichtungen auf den technisch aktuellen Stand gebracht.
Die Kosten der notwendigen energetischen und statischen Sanierung in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro trägt der Freistaat Bayern.
(Quelle: Pressemitteilung Staatliches Bauamt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Staatliches Bauamt Rosenheim)


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Bleibt nur zu hoffen, dass die Sanierung diesen Dachstuhl nicht auch wieder fledermausuntauglich macht.
Solche Dachstühle werden immer seltener und im Rahmen „energetischer Sanierungen“ meist komplett hermetisch abgeriegelt.
Für Fledermäuse, die den Menschen seit Jahrhunderten in Ihren Häusern begleiten bzw. dort „zur Untermiete“ einquartiert waren findet sich leider immer weniger Platz.
Gerade beim Vermessungsamt mit seiner unmittelbaren Nähe zum Salingarten besteht die Hoffnung, dass es noch Fledermaus Restbestände geben könnte.
Mit dem Zusammenspiel von Dachstühlen, Fledermäusen und städtischen Parks kenne ich mich aus, da ich in meiner Kindheit in einem vergleichbaren Haus in unmittelbarer Nähe zum Riedergarten aufgewachsen bin.
Leider ist das seinerzeitige Fledermausvorkommen dort über die Jahre der „energetischen Sanierung“ und der Erweiterung zu Wohnzwecken zum Opfer gefallen.