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Das Eschen-Sterben geht weiter

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

7. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

RosenheimDas Eschensterben geht weiter – auch in der Stadt Rosenheim. Aktuell mussten wieder viele kranke Eschen an der Westseite das Happinger See gefällt werden, weil diese laut Auskunft des Umwelt- und Grünflächenamts Rosenheim stark von der Pilzkrankheit geschädigt waren und deshalb für Spaziergänger Gefahr durch herabstürzende Äste bestand.

2007 wurde das Eschentriebssterben erstmals auch in Deutschland nachgewiesen. Ausgelöst wird die Krankheit durch einen Pilz. In Rosenheim nimmt die Zahl der Eschen deswegen auch schon seit Jahren immer weiter ab. Aktuell mussten jetzt wieder an der Westseite des Happinger Sees viele betroffene Bäume gefällt werden. Der beliebte Spazierweg wirkt darum nun sehr kahl, was am vergangenen Wochenende bereits viele Spaziergänger traurig zur Kenntnis genommen haben. „Sieht jetzt aus wie eine kahle Mondlanschaft“, schrieb uns eine Happingerin.
Die Fällung war aber nach Auskunft des Umwelt- und Grünflächenamts Rosenheim unumgänglich. Betroffen von der Krankheit sind Eschenbestände jeglichen Alters. Behandlungsmöglichkeiten gibt es nach wie vor nicht. Durch den Pilz wird die Nährstoffversorgung der Bäume gekappt. Holzteile sterben allmählich ab. Die Bäume verlieren zunehmend an Stabilität.
Für die Zukunft gibt es aber Hoffnung. Zum einen durch einige resistente Eschen. Zum anderen aber auch dadurch, dass sich die Natur wohl auch in diesem Fall selbst zu helfen weiß.  „Wenn es immer weniger Eschen gibt, bekommt auch der Pilz immer weniger Möglichkeiten sich zu vermehren und auszubreiten und so können eines Tages auch die Eschen wieder problemlos hochkommen“, erklärt das Umwelt- und Grünflächenamt Rosenheim dazu. Ähnlich sei es auch vor 40 bis 50 Jahren beim Ulmensterben gewesen. Mittlerweile gäbe es auch in Rosenheim wieder starke, gesunde Bäume, die bereits wieder über 20 Jahre alt sind. Die Natur rechne eben in einer anderen Zeitrechnung als der Mensch.
(Beitragsbild / Fotos: re)

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