Update 2. Juni, 15-30 Uhr: 100 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Traunstein unterstützten in Pfaffenhofen. Am gestrigen Samstagnachmittag wurde die Feuerwehr-Führungsstelle Chiemsee aufgerufen, um die Zusammenstellung die Verlegung von Hilfskräften nach Pfaffenhofen an der Ilm zu koordinieren. Dort wurde um 13.30 Uhr der Katastrophenfall ausgerufen. Dammbruch und Stromausfall forderte die Einsatzkräfte enorm. „Gott sei Dank geht es uns allen gut und wir sind gesund. Es gibt aktuell keine schlimmeren Probleme. Erschöpfung und Müdigkeit steckt allerdings schon in den Knochen unserer Helfer“, stellte Kreisbrandmeister Alexander Heide am heutigen Sonntagmittag nach 15 Stunden Einsatz fest.
Update: 2. Juni, 14.45 Uhr: Abschlussbericht des Kreisfeuerwehrverein Traunstein: Anders als in vielen anderen Regionen kam der Landkreis Traunstein wegen des Hochwassers insgesamt glimpflich davon. Die heimischen Feuerwehren mussten in den vergangenen Tagen etwa 100-mal ausrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen, Bäume von Straßen zu beseitigen oder Wohn- und Gewerbegebiete vor dem Wasser zu schützen.
Brenzlige Stunden gab es in Pittenhart: Dort drohte zwischenzeitlich Oberflächenwasser in einem größeren Rahmen in mehreren Gewerbebauten im Gewerbegebiet „Am Bahnhof“ einzudringen. Die Pumpen waren dort stundenlang im Dauereinsatz.
Über Nacht entspannte sich aber die Lage aber auch dort. „Zwischenzeitlich haben wir rund 8.000 Liter Wasser pro Minute weggepumpt, um größere Schäden zu verhindern“; informiert Kreisbrandmeister Martin Hochreiter.
(Pressemitteilung Hubert Hobmaier – Kreisfeuerwehrverband Traunstein)
Pumpeneinsatz im Gewerbegebiet Pittenhart. Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Update: 2. Juni, 14 Uhr: Am heutigen Sonntagmittag, 2. Juni, wurde ein zweites Hilfeleistungskontingent der Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim alarmiert. Diese Einheiten befinden sich aktuell im Konvoi auf Anfahrt in den ebenfalls massiv vom Hochwasser betroffenen Landkreis Dachau.
Rosenheim / Traunstein /Region – Die gute Nachricht vorweg: Dauerregen ist in der Region Rosenheim am heutigen Sonntag (2.6.2024) kein Thema mehr. Die DWD-Unwetterwarnung ist aufgehoben. Es gibt kaum nennenswerte Schäden zu melden. Anderenorts in Bayern ist Lage aber leider nach wie vor kritisch.
Straßensperre und Sandsackabsicherung in Stangern. Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Der Dauerregen setzte in der Nacht von Freitag auf Samstag ein. Am gestrigen Samstag regnete es dann über Stunden hinweg kräftig – und das machte sich natürlich auch bemerkbar. Die Feuerwehren mussten in Rosenheim und Traunstein mehrmals ausrücken. Größere Schäden wurden bisher aber glücklicherweise nicht gemeldet.
Überflutete Fahrbahn in Waldhausen. Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Baum drohte auf Gebäude zu stürzen
Am Freitagabend wurde gegen 18:30 Uhr zunächst die Feuerwehr Vogling in den Ortsteil Feichten alarmiert, weil ein Baum auf ein Gebäude zu stürzen drohte. Nach einer ersten Erkundung der Feuerwehr wurde das Drehleiterfahrzeug aus Siegsdorf nachalarmiert, um den Baum Stück für Stück abzutragen und damit die Gefahr zu beseitigen. In den Nachtstunden hat es dann keine weiteren Alarmierungen gegeben.
Mit Sandsäcken sicherte man in Waldhausen vom Wasser bedrohte Gebäude. Foto; Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Der erste Einsatz des Samstags war in Pittenhart. Gegen 8 Uhr wurde die Feuerwehr nach Aindorf alarmiert. In ein Gebäude kam es zu einem Wassereintritt durch einen überlaufenden Bach. Daraufhin wurden Sandsäcke aufgeschichtet und eine Pumpe in Betrieb genommen, um das Wohnhaus zu schützen. Fast zeitgleich wurde die Feuerwehr Schnaitsee wegen eines umgestürzten Baumes zwischen Eggerding und Schablinghof alarmiert. Nur eine Stunde später musste die Feuerwehr Schnaitsee erneut ausrücken. „Wasser im Keller“ lautete die Alarmmeldung im Ortsteil Stangern.
In Tettenhausen fiel ein Baum über die Fahrbahn. Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Wassereintritt im Sportheimkeller in Waldhausen
Gegen 10 Uhr wurde für die Aktiven der Feuerwehr Waldhausen Alarm ausgelöst. Im Ortsgebiet waren mehrere „regenbedingte Einsatzstellen“ abzuarbeiten. Unter anderem mussten mehrere Sandsacksicherungen errichtet werden. Die Feuerwehr Kienberg musste ausrücken, da es am Sportheimkeller zu einem Wassereintritt gekommen war. Gegen 10:15 Uhr wurde die Feuerwehr Tettenhausen alarmiert. Im Ortsbereich war ein Baum umgestürzt und blockierte halbseitig die Kreisstraße TS 26 im Bereich Harmannschlag.
Mehrere Einsatzstellen gab es dann im Tagesverlauf noch für die Feuerwehr Schnaitsee. Im Bereich Bergham musste eine Straße gesperrt werden. Am Weitsee drohte Wasser in ein Gebäude zu laufen und im Ortsteil Buchet war ein Baum über die Fahrbahn gestürzt. In den Mittagsstunden wurde erneut die Feuerwehr Pittenhart alarmiert. In ein Gebäude an der Waldstraße ist Wasser eingedrungen. Zur Unterstützung in Pittenhart wurde die Feuerwehr Kienberg mit weiteren Pumpen alarmiert. Die Feuerwehr Schnaitsee musste um 14:53 Uhr erneut ausrücken, um einen Kellerschacht an der Strudengaustraße auszupumpen.
Rosenheimer Feuerwehrler helfen heute in den besonders kritischen Hochwassergebieten mit
Während unsere Region vergleichsweise glimpflich davongekommen ist, heißt es leider in vielen anderen Orten in Bayern „Land unter“. Die Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim sind deshalb in der Nach zum heutigen Sonntag zu einem mehrtätigen, überregionalen Hochwasser-Einsatz ausgerückt.
Rosenheimer Feuerwehrler rückten noch am gestrigen Samstagabend zur Unterstützung in den besonders kritischen Hochwassergebieten in Bayern aus. Foto: Kreisfeuerwehrverband Rosenheim
Nach der gemeinsamen Abfahrt des aus rund 20 Fahrzeugen und mehr als 100 Helfern bestehenden Feuerwehrkonvois am gestrigen Abend (1.6.2024) um 22 Uhr in Rosenheim gab es nach der Ankunft in der Gemeinde Baar-Ebenhausen keine Zeit zum Durchatmen. „Unser Hilfeleistungskontingent wurde dort gleich ab 0.20 Uhr in zwei Abschnitten eingesetzt“, so der Rosenheimer Kreisbrandrat Richard Schrank. Insbesondere hätten die erschöpften Kameraden der örtlichen Wehren eine Ablöse bei der Deichverteidigung sowie beim Errichten von Sandsackdämmen erhalten.
Sandsperren gegen die Wassermassen. Foto: Kreisfeuerwehrverband Rosenheim
Land unter – so sieht es leider auch noch am heutigen Sonntagmorgen in vielen Teilen von Bayern aus. Foto: Kreisfeuerwehrverband Rosenheim
Am heutigen Sonntag werden die Helfer aus dem Landkreis Rosenheim nun je nach Entwicklung der einzelnen Pegelstände auch flexibel in anderen betroffenen Orten eingesetzt und leisten ehrenamtliche Hilfe.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein und Kreisfeuerwehrverband Rosenheim Bildtext: Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Fotos: Kreisfeuerwehrverband Traunstein und Kreisfeuerwehrverband Rosenheim)
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