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Der Kuckuck ist zurück

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

17. April 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / BayernWenn der markante Ruf des Kuckucks erklingt, ist der Frühling in Bayern in vollem Gange. Meist ist der Vogel bei seiner Ankunft dabei so pünktlich, dass der 15. April im Volksmund auch Kuckuckstag heißt. Die ersten Rufe der beliebten Vögel erklingen bereits seit Ende März im Freistaat. Der bayerische Naturschutzverband LBV ruft auch in diesem Jahr alle Naturfreunde dazu auf, ihren ersten rufenden Kuckuck zu melden.

„Wir wollen mit Hilfe der gesammelten Daten herausfinden, ob sich die Ankunftszeit des Kuckucks langfristig verändert und wo in Bayern der Kuckuck überhaupt noch ruft“, erklärt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Jeder kann an dem Forschungsprojekt teilnehmen und Daten liefern: einfach den ersten Kuckuck-Ruf des Jahres unter www.lbv.de/kuckuck melden. Auf der Live-Karte des LBV können Interessierte außerdem die Ankunft des Kuckucks in Bayern mitverfolgen.

Männliche Kuckucke
rufen „ku ku kuu“

Sobald der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, ertönt der wohlbekannte „ku kuu“ Reviergesang des Männchens weithin. Von einer hohen Warte wird dieser von April bis in den Juli hinein vorgetragen, um Weibchen anzulocken. „Wissenschaftliche Studien zeigen, dass männliche Kuckucke oft mit drei Silben ‚ku ku kuu‘ rufen, wenn ein Weibchen in der Nähe ist. Daher kann der Ruf ein Hinweis einer bevorstehenden Verpaarung sein“, so die LBV Biologin.
Doch Vorsicht ist geboten, denn selbst beim so eindeutig anmutenden Ruf des Kuckucks besteht Verwechslungsgefahr, weiß die LBV-Artenschützerin: „Der kurze, prägnante Kuckuck-Ruf wird manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt“. Wer sich nicht sicher ist, ob der gehörte Ruf vom Kuckuck oder der Taube stammt, kann auf der LBV-Webseite den „Ruf-Check“ mit Hörbeispielen machen unter www.lbv.de/kuckuck.

Bereits am 25. März wurde
erster Kuckuck in Bayern gesichtet

Am 25. März wurde heuer der erste Kuckuck in der Nähe von Aschaffenburg dem LBV gemeldet. Mit dem großen Kuckuck-Ansturm ist in den nächsten Wochen zu rechnen: „Im Jahresvergleich von 2008 bis 2021 zeigt sich, dass die Mehrheit der Kuckuck-Meldungen in der zweiten Aprilhälfte eingehen“, sagt Nelson. „Kuckucke rufen vor allem bei gutem Wetter. Deshalb können Schwankungen in den Daten auch witterungsbedingt sein,“ so die LBV-Biologin weiter. Übrigens ruft der Kuckuck nicht unbedingt aus dem Wald, wie es das Kinderlied vermuten lässt. Denn er bevorzugt einzelne Sitzwarten in Flussniederungen sowie Moore und Heiden als Lebensraum. „Jetzt beim Spazierengehen die Ohren spitzen und gleich den ersten Kuckuck dem LBV melden“, rät Nelson.

Bestand des Kuckucks
deutschlandweit rückläufig

Der Bestand des Kuckucks ist deutschlandweit rückläufig. Die Ursachen dafür sind komplex. Deshalb untersucht und erforscht der LBV die Entwicklungen im Vorkommen der Vogelart. „Der Grund für den Bestandsrückgang des Kuckucks liegt in einem ganzen Bündel von unterschiedlichen Faktoren im Brutgebiet, auf dem Vogelzug und in den Rast- und Überwinterungsgebieten“, erklärt Nelson. Die Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen auch diesen beliebten Frühlingsboten.
(Quelle: Pressemitteilung LBV Bayern / Beitragsbild: re)

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