Traunreut / Landkreis Traunstein – Über eine gutbesuchte Verbandsversammlung in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Traunreut konnte sich die Vorstandschaft des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein (KFV) freuen. Im Jahresrückblick wurde deutlich, dass die Feuerwehren im Landkreis Traunstein mit einem sprunghaft gestiegenen Einsatzaufkommen konfrontiert waren, es aber auch einen Anstieg bei den Mitgliedern zu verzeichnen gab.
Den Abschluss des Abends bildete die Ernennung von Konrad Haller zum Ehrenmitglied des KFV. Konrad Haller bekleidete seit 2012 das Amt des Kassiers und hat sich dabei insbesondere mit der Einführung der g-GmbH für das Lehrgangswesen verdient gemacht. „Mit einem Jahresetat von rund einer viertel Million Euro trug Konrad Haller stets eine hohe Verantwortung und hat in all den Jahren gewissenhaft die Kasse verwaltet“, hieß es in der Laudatio bezugnehmend auf dessen Ernennung zum Ehrenmitglied. Sichtlich erfreut nahm der aus Rabenden stammende Konrad Haller die „Ehrenuniform“ entgegen und dankte den Vertretern der Feuerwehren für die stets gute Zusammenarbeit.
Surbergs 1. Bürgermeister Michael Wimmer dankte den Feuerwehren im Landkreis Traunstein stellvertretend für alle Gemeinden für ihren unermüdlichen Einsatz und die fortwährende Hilfsbereitschaft über das gesamte Jahr hinweg. „Von Einsätzen liest man ja häufig in der Zeitung, was sich jedoch alles im Hintergrund bewegt, damit der Laden läuft, ist wirklich beeindruckend und verdient höchste Anerkennung“, so der Surberger Rathaus Chef in seinem Grußwort.
Erfreulicher Anstieg der Personalzahlen
Fast 15.000 Mitglieder sind in den 80 Feuerwehren im Landkreis Traunstein registriert. „Mit 4.851 aktiven Frauen und Männern konnten wir uns erfolgreich gegen den Trend stellen und einen Zuwachs bei den Helfern in den Feuerwehren erzielen“, freute sich Kreisbrandrat Christof Grundner in seinem Rechenschaftsbericht. Gleiches gilt für den Bereich des Nachwuchses. 1.171 Buben und Mädchen sind in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr dabei, was ebenfalls einen Zuwachs bedeutet. „Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass der Frauenanteil im Nachwuchsbereich bei rund 50 Prozent mit steigender Tendenz liegt“, informierte Christof Grundner.
5.015 Einsätze im vergangenen Jahr
Im letzten Jahr mussten die Feuerwehren im Landkreis Traunstein zu insgesamt 5.015 Einsätzen ausrücken. Einerseits wurden die Floriansjünger zum 923 Brandeinsätzen gerufen, was einer Steigerung von etwa 150 Einsätzen in dieser Kategorie bedeutet. Gerade die Einsätze der Vegetationsbrandbekämpfung haben in dem Bereich zugenommen. „Wobei wir glücklicherweise von größeren Waldbränden verschont wurden“, so die Aussage von Christof Grundner.
Andererseits schlug im Bereich der Technischen Hilfeleistung insbesondere die „Unwetterhilfe“ deutlich zu Buche. 3.327-mal wurden die Feuerwehren im Bereich Technische Hilfeleistung alarmiert. Einen leichten Rückgang auf 53 Einsätze hatte der Bereich „ABC – Gefahrstoffe“ zu verzeichnen. „Man merkte auch, dass Corona im vergangenen Jahr überwunden war. Die Feuerwehren waren wieder häufiger bei Sicherheitswachen und sonstigen Tätigkeiten wie Absperrdiensten gefordert“, so der Kreisbrandrat.
4.000 Termine der 27-köpfigen Kreisbrandinspektion
Die Kreisbrandinspektion im Landkreis Traunstein besteht derzeit aus 27 Mitgliedern. „Ihr oberster Auftrag ist es, euch Feuerwehren vor Ort zu unterstützen“, so der Kreisbrandrat. Neben ihm besteht das Team aus vier Kreisbrandinspektoren und acht Kreisbrandmeistern. Neun Fach-Kreisbrandmeister kümmern sich um spezielle Themen wie den Atemschutz- und Gefahrgutbereich aber auch Digitalisierung beziehungsweise Öffentlichkeitsarbeit. Für den Bereiche Kinderfeuerwehren, Atemschutz und EDV sind zusätzlich Fachberater tätig. Zwei Feuerwehrärzte ergänzen die Kreisbrandinspektion mit ihrer Expertise. Fast 13.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit und nahezu 4.000 Termine absolvierten allesamt im vergangenen Jahr.
Als besondere Termine wurden der „Dialog Brandmeldeanlage“ des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberbayern im Landkreis Starnberg, die Euregio Kinder Sicherheitsolympiade in Tacherting, die Verabschiedung von Georg König und Stefan Hellmuth aus der Kreisbrandinspektion, der Feuerwehr-Ehrenabend im k1, die sehr erfolgreiche Lange Nacht der Bayerischen Feuerwehren sowie der Tag der Jugendfeuerwehr in Heiligkreuz angeführt.
Fast 4.500 Lehrgangsbesucher
4.418 Frauen und Männer haben im vergangenen Jahr einen Lehrgang des KFV Traunstein besucht oder eine Leistungsprüfung absolviert. Sie konnten dabei aus einem Programm mit 50 unterschiedlichen Angeboten sowie 163 Lehrgängen wählen. Die ehrenamtlichen Ausbilder des Verbandes haben dafür 3.578 Stunden aufgebracht.
Erster Auftritt der neuen Kassiererin
Die im vergangenen Jahr frischgewählte Verbandskassiererin Sabine Zahmel informierte ausführlich über die Ausgaben und Einnahmen des Verbandes. „Mit dem e.V. haben wir auf Grund mehrerer notwendiger Anschaffungen ein negatives Jahresergebnis eingefahren“, so Sabine Zahmel. Die Jahresbilanz der gGmbH ist derzeit noch in der Fertigstellung, „es zeichnet sich hier ein Überschuss ab, der insgesamt für einen positiven Jahresabschluss sorgen wird“, so die Kassiererin.
Die Kassenprüfer Michael Wimmer (Bürgermeister Surberg), Florian Appelt (Landratsamt), Regina Schuhböck und Willi Müller hatten gegen die Buchführung Konrad Haller und Sabine Zahmel keine Einwände. Die Delegierten beschlossen die Entlastung der Vorstandschaft ebenso einhellig, wie den Haushaltsentwurfs des „e.V.“ für das laufende Jahr.
Viel Aktivität in den Fachbereichen
Martin Schupfner informierte in seiner Funktion als Referent der Fachbereichsarbeit darüber, „dass sich derzeit rund 250 Mitglieder in 14 Fachbereichen und 19 Arbeitskreisen mit den unterschiedlichsten Themen befassen“. Fach-Kreisbrandmeister Ingo Klepke informierte dazu in der Versammlung über den aktuellen Sachstand zur einheitlichen Ausstattung von Führungsfahrzeugen. Dazu wird derzeit das vorhandene Ausbildungsangebot angepasst, worüber Fach-Kreisbrandmeister Florian Scholz informierte.
Ein weiteres Schwerpunkthema ist die Weiterentwicklung des „Vegetationsbrandkonzeptes“ für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein. Der Fachbereichsleiter Rupert Kink informierte dazu über den aktuellen Sachstand sowie die nächsten Schritte. Weiter beschäftigen sich die Mitglieder mit der Möglichkeit des „Echtzeit Trackings“ für Personal und Fahrzeugen im Einsatz. Maximilian Geppert informierte abschließend über einige neue Funktionen im „KFV-Portal“, dass von allen Feuerwehren genutzt wird.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild / Fotos: Copyright Kreisfeuerwehrverband)
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