Rosenheim / München / Bayern – Die Zeichen stehen auf Stau! Für Pfingsten rechnet der ADAC mit der ersten großen Reisewelle. Hinzu kommen Einschränkungen durch den G7- Gipfel und Blockabfertigung.
Für das kommende Wochenende erwartet der ADAC Südbayern die erste große Reisewelle des Jahres. Autofahrer fast aller Bundesländer sind unterwegs, sei es für ein verlängertes Pfingstwochenende oder ein paar Urlaubstage. Baden-Württemberg und Bayern starten in zweiwöchige Ferien. Daher ist die Staugefahr in Südbayern besonders groß. Bereits für den Freitagnachmittag rechnet der Automobilclub mit stark einsetzendem Reiseverkehr. „Auch am Samstag wird es voll auf den Autobahnen Richtung Österreich und Italien, am Montag sorgen bereits die ersten Heimkehrer für Staus und zähfließenden Verkehr auf der Gegenrichtung“, sagt der Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, Alexander Kreipl.
Hier herrscht besonders große Staugefahr:
A3 Regensburg – Passau
A7 Ulm – Füssen
A8 Ulm – München – Salzburg
A9 Nürnberg – München
A93 Inntaldreieck – Kufstein
A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
A99 Umfahrung München
In der 2. Ferienwoche wird insbesondere am Mittwoch vor dem Fronleichnamstag viel los sein auf den südbayerischen Autobahnen. „Genauso am letzten Feriensonntag, wenn die Urlaubsrückkehrer mit den Tagesausflüglern zusammentreffen“, prognostiziert Kreipl.
Baustelle auf der Brennerautobahn
wird zum Nadelöhr
Gute Nachrichten, was die Baustellensituation anbelangt: Lediglich auf der A93 Holledau – Regensburg könnte es zwischen der Anschluss-Stelle Hausen und dem Kreuz Regensburg in beiden Richtungen durch Fahrbahnverengung zu Behinderungen kommen. Gute Nachrichten auch von der B2 Richtung Mittenwald: Der Tunnel bei Oberau ist mittlerweile eröffnet und dürfte für eine deutliche Entlastung sorgen. „Nichtsdestotrotz wird die Verflechtung am Autobahnende der A95 bei Eschenlohe auf die B2 weiterhin für Rückstau sorgen“, erklärt Kreipl.
Ein viel größeres Nadelöhr sieht der Experte jenseits der Grenze auf der Brennerautobahn A 13 in Tirol. Zwischen Innsbruck-Süd und der Mautstelle Schönberg kommt es in beiden Richtungen wegen umfangreicher Wartungsarbeiten noch bis 1. Juli zu Einschränkungen. Im weiteren Verlauf sind zwischen Europabrücke und der Raststation Europabrücke nachts zwei Fahrstreifen an einer Baustelle in beide Richtungen gesperrt. Etliche Baustellen sorgen auch auf der Tauernautobahn für Stau. Insbesondere eine Brückensanierung im Bereich Zetzenberg- und Helbersbergtunnel könnte zum Nadelöhr werden.
Abfahrtssperren und
Blockabfertigung
Laut Ankündigung wird das Bundesland Tirol seine Abfahrtssperren weiter ausdehnen und zur Entlastung der umliegenden Ortschaften dieses Jahr bereits zum Pfingstreiseverkehr in Kraft setzen. Die ersten Fahrverbote Richtung Süden gelten zwischen Freitag, 3. Juni 7 Uhr und Sonntag, 5. Juni 19 Uhr. Zusätzlich sind die Verbote Richtung Norden von Samstag, 18. Juni ab 7 Uhr bis Sonntag, 19. Juni, 19 Uhr in Kraft. Ab Samstag, 9. Juli bis inklusive Sonntag, 11. September gelten die Einschränkungen jeweils an den Wochenenden von Samstag, 7 Uhr bis Sonntag, 19 Uhr. Die Regelung gilt grundsätzlich für alle Kraftfahrzeuge, also auch für PKW und Motorräder. Auf der A10 Tauernautobahn werden die Sperren von Freitag, 3. Juni bis Montag, 6. Juni, jeweils zwischen 6 und 22 Uhr verhängt.
Für kilometerlange Staus dürfte auch die Blockabfertigung auf der Inntalautobahn A12 sorgen. Um die Verkehrsbelastung auf der Transitroute zu reduzieren, lässt das Land Tirol pro Stunde maximal 250 Lkw passieren. Wird diese Grenze erreicht, müssen die Lkw anhalten. Die Folge: Für den übrigen Verkehr steht dann nur noch eine Fahrbahn auf der A 93 auf bayerischer Seite zur Verfügung mit Rückstaus teils weit über das Inntaldreieck hinaus auf die A8 München – Salzburg.
Für diese Tage hat Tirol Blockabfertigung angekündigt:
Freitag, 3. Juni
Samstag, 4. Juni
Dienstag, 7. Juni
Mittwoch, 8. Juni
Donnerstag, 9. Juni
Montag, 13. Juni
Dienstag, 14. Juni
Mittwoch, 15. Juni
Freitag, 17. Juni
Zu einer guten Reisevorbereitung zählen laut Kreipl generell ein Fahrzeugcheck, Reiseproviant, Spielsachen für Kinder, gutes Kartenmaterial und, sich vor Abfahrt mit der Fahrtroute und eventuellen Alternativen vertraut zu machen. Von einer Fahrt rein nach Navigationsgerät ohne Kenntnis der Strecke rät der Experte ab. Sondersituation in diesem Jahr: Wegen der bevorstehenden Senkung der Energiesteuer geht der ADAC davon aus, dass viele Autofahrer ihren Tank leerfahren und erst am 1. Juni wieder auffüllen wollen. Die Folge könnten lange Schlangen und ungewohnte Wartezeiten an den Zapfsäulen sein.
Für ausreichend Kraftstoff
im Tank sorgen
„Möglich sind zudem kurze Versorgungsengpässe, auch an den Folgetagen“, erklärt Kreipl und rät dazu, dass Autofahrer ausreichend Kraftstoff im Tank haben, um die Urlaubsreise nicht erst verspätet antreten zu können. Darüber hinaus ist es möglich, dass Tankstellen in den ersten Junitagen Kraftstoff, den sie im Mai gekauft haben, noch zum alten Preis weitergeben werden.
Einschränkungen und Kontrollen
während G7-Gipfel
Vom 26. bis 28. Juni findet der G7-Gipfel auf Schloss Elmau statt. Für Autofahrer und Tagesausflügler bedeutet dies Einschränkungen und Kontrollen rund um den Tagungsort insbesondere auf der A95 München – Garmisch-Partenkirchen sowie im weiteren Verlauf der B2 Richtung Mittenwald. Ab 23. Juni richtet die Polizei eine Kontrollstelle an der Anschluss-Stelle Sindelsdorf ein, um den Durchgangsverkehr auszuleiten. Für Fragen zu Umfahrungen oder Alternativrouten stehen die Stauberater des ADAC zur Verfügung. Gesperrt auf der A95 sind ab dem 23. Juni auch die Auffahrten Murnau/ Kochel und Eschenlohe in Richtung Garmisch.
Polizei empfiehlt
großräumige Umfahrungen
Aber auch die Verbindung vom Münchner Flughafen in die Innenstadt wird betroffen sein. Für den überregionalen Reiseverkehr empfiehlt die Polizei großräumige Umfahrungen. „Wer aus Nordbayern mit dem Ziel Österreich unterwegs ist, kann ab Nürnberg über die A3 Richtung Passau fahren und dann an der Anschluss-Stelle Straubing über die B20 („blaue Route“) in den Raum Salzburg gelangen“, empfiehlt Carolin Englert vom G7-Planungsstab der bayerischen Polizei. Einreisenden aus Österreich empfiehlt sie, die Grenzübergänge Grießen (Fernpass) sowie Mittenwald/Scharnitz (Zirler Berg) zu meiden und auf die A93/A8 Kufstein – Inntaldreieck – München auszuweichen oder im Westen den Grenzübergang Füssen/ Reutte zur A7 zu nutzen. Ausflüglern rät Englert dringend dazu, sich vor Reiseantritt tagesaktuell zu informieren. An den Gipfeltagen wird der Zugverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald eingestellt. Fahrgäste müssen dann in den Schienenersatzverkehr umsteigen. Wer sich in der Freizeit-Region aufhält, muss generell mit Polizei-Kontrollen rechnen und sollte deshalb seine Ausweispapiere dabei haben. Wichtig für Gleitschirmflieger: Zur Sicherheit der Staatsgäste wird eine Flugverbotszone rund um den Tagungsort eingerichtet.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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