Rosenheim / München – Für was ist der Zoll zuständig und wie arbeitet er? Diese Fragen werden am kommenden Samstag, 11. März, von 10 bis 14 Uhr am „Tag der Ausbildung“ beim Hauptzollamt Rosenheim (Münchner Straße 51) Besuchern beantwortet.
Die Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) München ist im Rahmen der Schmuggelbekämpfung unter anderem für die Kontrolle von Fahrzeugen auf Bundesautobahnen zuständig. Somit führten die Zollbeamten des Hauptzollamts Rosenheim im Februar eine geplante Kontrolle in ihrem Bezirk auf der A 9 durch. Ausgerückt sind an diesem Tag zwei Streifenwägen und ein Streifenbus sowie zwei mobile Dienstwägen. Technische Unterstützung erfolgte durch die mobile Gepäckröntgenanlage – im Fachjargon bekannt als „Scan-Van“ – und das dafür eigens geschulte Personal, zur Verfügung gestellt durch das Hauptzollamt München. Mithilfe der modernen Röntgenanlage ist es den Zollbeamten möglich, zügige Kontrollen des Reisegepäcks durchzuführen, indem diese nach dem Blick ins Innere von Behältnissen nicht nur die Erkenntnis liefert, um welche Materialien es sich handeln könnte, sondern auch konkrete Ansätze für die Durchsuchung von Reisegepäck in manueller Hinsicht gibt. Die Beeinträchtigung der Reisenden – man stelle sich vor, der Zoll kontrolliert einen ganzen Reisebus – wird somit zeitlich gesehen erheblich minimiert. Besteht Verdacht auf ein Rauschgiftdelikt, könnte außerdem Siri, die sogenannte „passive“ Rauschgiftspürhündin hinzugezogen werden.
„Zoll – bitte folgen“
Aber wie läuft der Vorgang ab? Wie gelangt ein Fahrzeug überhaupt in die Zollkontrolle? Das interessierte auch Pressesprecherin Marion Dirscherl und so war sie live dabei auf dem Rücksitz eines Streifenwagens. Auf Startposition neben einem weiteren Streifenwagen der KEV München auf einem Grünstreifen an der Autobahnauffahrt leisten die Zollbeamten Konzentrationsarbeit auf höchster Stufe: Aus dem vorbeifließenden Verkehr – zu diesem Zeitpunkt mit Geschwindigkeiten von etwa 100 Stundenkilometern – erfassen sie die Herkunft der Fahrzeuge und checken gleichzeitig die Fahrzeuginsassen. Passen beide Faktoren zum Einsatzziel, muss ad hoc die Verfolgung aufgenommen werden. In den Minuten, bevor es losgeht, ist die Anspannung der Zollbeamten deutlich spürbar. Hat sich der Fahrer entschieden, gibt es kein Zurück. Die Verfolgung wird aufgenommen. Ist das Zielobjekt eingeholt, lotsen sie dieses mittels Anzeige „Zoll – bitte folgen“ bis zur Kontrollstelle.
„Am Ende des Tages ist uns wichtig, dass auch der Bürger sieht, dass der Zoll präsent ist und seinem gesetzlichen Auftrag nachkommt, wozu auch gehört, dass die Durchführung solcher Kontrollen einen präventiven Charakter haben“ so das abschließende Resümee von Herrn Albrecht, Leiter der KEV München. Insgesamt wurden bei dieser Kontrolle ein Lkw, vier Transporter und zehn Pkw kontrolliert. Außerdem wurden 22 Personenüberprüfungen vorgenommen. Verstöße gegen die Ein- bzw. Ausreisebestimmungen, Reisefreimengengrenzen, Waffengesetz etc. wurden nicht festgestellt. Die Erfahrung zeigt aber, dass Schmuggler vor nichts zurückschrecken. Dabei sind den Zollbeamten die Bilder von unter üblen Umständen transportierten geschützten Schildkrötenbabys, geschmuggelten Zigaretten, Waffen, Rauschgift oder gefälschter Markenbekleidung stets vor Augen.
Auf welchen Bereichen sich außerdem der Zoll für das Wohl der Gesellschaft und für die Einhaltung geltender Gesetze, Verordnungen und Vorschriften einsetzt, demonstriert das Hauptzollamt Rosenheim am Samstag, 11. März, von 10 Uhr bis 13 Uhr am „Tag der Ausbildung“. Die Zollbeamten/innen stehen dann persönlich für Fragen und Auskünfte zu den Tätigkeiten beim Zoll bereit.
(Quelle: Pressemitteilung Hauptzollamt Rosenheim / Beitragsbild:
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