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Energieversorgung weiter großes Thema

Bei der Sitzung der IHK Rosenheim

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

6. Dezember 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim  / Landkreis – Die Energieversorgung bleibt in der Wirtschaft das große Thema.  Das zeigte sich bei der aktuellen Sitzung des IHK-Regionalausschusses Rosenheim: die Erwartungen der Unternehmen in der Region Rosenheim sind aufgrund der Versorgungsunsicherheit so schlecht wie schon lange nicht mehr.

Bei der Sitzung der IHK Rosenheim

An der Sitzung im Sparkassen-Hochhaus in Rosenheim nahmen zahlreiche Unternehmer aus Stadt und Landkreis Rosenheim teil. Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK- Ausschusses Rosenheim sprach bei seiner Begrüßung von einer „dynamischen bis chaotischen“ Situation. Die Unternehmen täten sich deutlich schwerer, für die Zukunft zu planen.
Die Energieversorgung bleibt weiter eines der Hauptprobleme, dem sich die Wirtschaft gegenübersieht. Dr. Götz Brühl, Leiter der Stadtwerke Rosenheim gab dazu eine Einschätzung der aktuellen Situation. Mit der Energie verhalte es sich wie mit Arbeitsplätzen: „In unsicheren Zeiten gibt man beides nur ungern her“.

Ob es im Frühjahr tatsächlich zu den befürchteten Engpässen bei der Energieversorgung kommen wird, weiß derzeit noch niemand. Viele Unternehmen bereiten sich aber bereits auf mögliche Versorgungsengpässe vor. Wie das aussehen kann, berichtete Josef Heiß, Geschäftsführer der BTK Befrachtungs- und Transportkontor GmbH mit Sitz in Rosenheim.
Die BTK definiert sich selbst als energieintensives Unternehmen. Maßnahmen zur Energieeinsprung gab es in der Vergangenheit schon einige, wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den Logistikhallen, die Anbringung von Bewegungsmeldern und die Möglichkeit, im Notfall auf Notstromversorgung zurückzugreifen zu können.
Gespart werde aber nicht nur beim Strom, sondern auch beim Kraftstoff, beispielsweise durch Nutzung aktuellster Motorentechnik, Reduzierung von Leerfahrten und sogenanntem „Ecotraining“ der Lkw-Fahrer. Trotz aller Probleme ist sich Josef Heiß aber sicher, „dass es uns gelingen wird, die Wirtschaft auch weiterhin zu versorgen.“

„Auftragsbücher sind voll,
aber Erwartungen massiv eingebrochen“

Elke Christian von der IHK für München und Oberbayern stellte anschließend die aktuelle Konjunktur in Bayern vor. „Die Auftragsbücher sind voll, aber die Erwartungen massiv eingebrochen“, sagte sie. Sie sprach von einem „Unsicherheitsschock“.
88 Prozent der Betriebe in der bayerischen Tourismusbranche würden die Energiekosten aktuell als Risiko betrachten. Die hohen Energiekosten seien ohnehin ein Problem für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Für die Zukunft prognostizierte Elke Christian keine Entspannung der Lage, ganz im Gegenteil: „In Zukunft wird mehr Strom benötigt, beispielsweise durch die Elektromobilität. Aber durch den Ausstieg aus dem Atom- und Kohlestrom droht bis zum Jahr 2035 eine Versorgungslücke von 44 Gigawatt in der Grundlast.“
Ein weiteres Problem für die Unternehmen bleibt der Fachkräftemangel. Aber zumindest zur dualen Ausbildung gab es zum Schluss der Veranstaltung auch noch gute Nachrichten. Über 46.000 neue Ausbildungsverträge konnten 2022 bei den IHK-Betrieben abgeschlossen werden, das ist ein Plus von 2,3 Prozent im Vergleich zu Vorjahr. Außerdem wird ab 2025 wieder mit steigenden Schülerzahlen gerechnet.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)

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