Wasserburg / Landkreis Rosenheim – Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Traunstein gegen eine Ex-Chefärztin der gynäkologischen Abteilung der RoMed Klinik Wasserburg (Landkreis Rosenheim) in Zusammenhang mit Entbindungen sorgen sogar überregional für Schlagzeilen. Nun äußert sich der Aufsichtsrat des Klinikverbunds zum Stand der Dinge.
Im Raum steht der Vorwurf einer fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung in elf Fällen (wir berichteten). Anfang August erfolgten Durchsuchungen in den Räumlichkeiten der RoMed-Kliniken in Rosenheim und Wasserburg.
Geht es um Kaiserschnitte?
Was genau bei den Entbindungen passiert sein soll, wurde bis jetzt nicht öffentlich gemacht. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat dazu in dem Presse-Statement an Innpuls.me keine näheren Angaben gemacht und auch bei vielen anderen Medien herrscht in diesem Punkt nach wie vor Rätselraten. Laut einem Pressebericht bei RTL soll es darum gehen, dass Kaiserschnitte, obwohl medizinisch nötig, nicht durchgeführt worden seien (Bericht hier).
Nach Recherchen von Innpuls.me hat die betreffende Ärztin ihren Dienst als neue Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe an der RoMed Klinik Wasserburg am Inn im Jahr 2020 aufgenommen. Ende April 2023 verließ sie dann das Krankenhaus wieder. In der Pressemitteilung damals hieß es, „auf eigenen Wunsch, um sich zukünftig beruflich anderen Aufgaben widmen zu können“.
Interessant dazu: Anfang Februar 2023 haben die RoMed Kliniken in einer Pressemitteilung bereits über „eine gewisse Verunsicherung bei der Wasserburger Bevölkerung über die aktuelle Situation der Geburtshilfe in der RoMed Klinik Wasserburg“ berichtet. Weiter hieß es: „Ursache dieser Verunsicherung sind einzelne Fälle, bei denen es unterschiedliche Auffassungen bezüglich des geeigneten medizinischen Vorgehens gegeben hat. Diese Fälle werden derzeit von einem externen Gutachter bewertet“. Konkreter wird die betreffende Pressemitteilung nicht.
Ob ein Zusammenhang mit den derzeitigen Ermittlungen besteht, ist derzeit noch Spekulation. In der Presseauskunft an Innpuls.me betonte die Staatsanwaltschaft, „dass weiterhin die Unschuldsvermutung gilt und die Sachaufklärung im Rahmen der Ermittlungen in alle Richtungen betrieben wird.“
„Einstimmig zufrieden mit der internen Aufklärungsarbeit“
Am gestrigen Freitag (18.10.2024) waren die Ermittlungen nun Thema beim Aufsichtsrat der RoMed-Kliniken im Rahmen seiner turnusmäßigen Sitzung.. „Der Aufsichtsrat zeigte sich einstimmig zufrieden mit der internen Aufklärungsarbeit“, teilt das RoMed-Klinikum dazu mit. Weiter heißt es in einer Pressemitteilung an Innpuls.me: „In diesem Zusammenhang erklärt der Aufsichtsrat nach einem Bericht einer auf Medizinrecht spezialisierten Anwaltskanzlei, von der damaligen und derzeitigen Geschäftsleitung auch aus heutiger Sicht umfassend und ausreichend informiert worden zu sein“.
An Gerüchten und Spekulationen wolle sich sowohl Aufsichtsrat als auch Geschäftsleitung weiterhin nicht beteiligen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden noch einige Monate dauern: Die Ro-Med Kliniken appellieren während dieser Zeit an Presse und Öffentlichkeit: „Die öffentlichen Ermittlungsergebnisse abzuwarten.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Info: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: re)
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