Rosenheim / Frasdorf – Die Bundespolizei hat im Landkreis Rosenheim die sogenannte „Bearbeitungsstraße“ wieder in Betrieb genommen. Damit wird auf eine deutliche Zunahme der Fälle mit Schleusungskriminalität reagiert.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Die Bundespolizei in Rosenheim verzeichnet eine deutliche Zunahme der Fälle, die im Zusammenhang mit irregulärer Migration und Schleusungskriminalität stehen. So wurden dort vom zurückliegenden Wochenende bis Donnerstag (12. Oktober) fünf Schleusungsfälle und knapp 500 Personen erfasst, die über die deutsch-österreichische Grenze ohne die für den Grenzübertritt erforderlichen Papiere selbständig gelangt oder geschleust worden sind. Zu den Hauptherkunftsländern der unerlaubt Eingereisten zählen insbesondere die Türkei, Syrien und Afghanistan.
„Bearbeitungsstraße“ erneut in Betrieb genommen
Um die notwendigen grenzpolizeilichen Maßnahmen einschließlich der ersten Registrierung der Migranten gewährleisten zu können, ist zum Wochenbeginn in der Rosenheimer Dienststelle wieder die sogenannte „Bearbeitungsstraße“ in Betrieb genommen worden. Dabei steht in einem gesonderten Gebäude innerhalb der Bundespolizei-Liegenschaft ein größerer Warte- und Versorgungsraum bereit, von dem aus die in Gewahrsam genommenen Personen dann unter anderem zur Befragung oder zur Abnahme der Fingerabdrücke gebeten werden können. Diese Einrichtung war bereits beim erhöhten Migrationsaufkommen 2015 / 2016 sowie bei der Ankunft ukrainischer Flüchtlinge im Frühjahr 2022 in Betrieb.
20 Migranten bei Frasdorf abgesetzt
In die „Bearbeitungsstraße“ wurden am Donnerstag auch 20 türkische Staatsangehörige gebracht, die auf einer Landstraße bei Frasdorf (Lkr. Rosenheim) offenbar von einem unbekannten Schleuser abgesetzt und zurückgelassen worden waren. Ein Zeuge hatte die Polizei verständigt, nachdem eine größere Personengruppe mit Handgepäck aus einem Waldstück herausgekommen war. Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei mussten die zwölf Erwachsenen und acht Minderjährigen die Fahrt unter gefährlichen Bedingungen auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens oder größeren Transporters zubringen. Von dem Schleuserfahrzeug fehlt bislang jede Spur.
Zugkontrollen am Bahnhof Rosenheim
Darüber hinaus trafen die Bundespolizisten im Verlauf des Donnerstags auf rund 90 Personen, die ohne die erforderlichen Einreisepapiere in Zügen aus Salzburg und Kufstein unterwegs waren. Am Bahnhof in Rosenheim mussten die Migranten ihre Zugreise in Richtung München beenden. Zum Teil findet derzeit bei Fernreisezügen, die von Salzburg unmittelbar nach München fahren, ein außerplanmäßiger Halt in Rosenheim statt, um dort die grenzpolizeilichen Kontrollen durchzuführen. Vom Bahnhof aus bringen die Beamtinnen und Beamten die in Gewahrsam genommenen Personen dann in die Rosenheimer Dienststelle zur „Bearbeitungsstraße“. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen werden die Migranten im Fall eines Schutzersuchens oder eines Asylgesuchs einer Erstaufnahmestelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zugeleitet. Seit dem vergangenen Wochenende bis einschließlich Donnerstag waren dies rund 400 Personen, die von Rosenheim aus weitergeleitet wurden. Etwa 100 Personen hat die Rosenheimer Bundespolizei in diesem Zeitraum die Einreise verweigert und nach Österreich zurückgewiesen.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Bundespolizei Rosenheim)
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