Nachrichten, Informationen und Geschichten aus Rosenheim

Erste Bürgerversammlung in Rosenheim: Das waren die Themen

Bürgerversammlung 2023 Rosenheim im Happinger Hof. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

27. September 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Happing / Rosenheim – Einiges war bei der ersten von insgesamt fünf Rosenheimer Bürgerversammlung anders als im Vorjahr. Nicht nur, dass sie nun wieder direkt in einem Stadtteil, in diesem Fall im Happinger Hof in Happing, stattfand. Oberbürgermeister Andreas März setzte zudem auf ungezwungene Atmosphäre, direkten Austausch mit den Bürgern und Fokussierung auf aktuell viel diskutierte Themen wie Bahnübergänge in Happing, Neues Feuerwehrhaus und Seegaststätte Hubertus am Happpinger See.

Im vergangenen Jahr gab es nur zwei Bürgerversammlungen und diese fanden im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim statt. Geschuldet war diese Situation Corona. Doch viele Sitzplätze blieben damals frei (wir berichteten). Darum geht es heuer nun wieder zurück in die einzelnen Stadtteile. Den Auftakt machte am gestrigen Dienstagabend der Stadtbereich Ost mit der Kastenau, Kaltwies, Kaltmühl, Happing, Aisinger Landstraße und Heilig Blut.
Der Saal in der Gaststätte Happinger Hof war mit rund 100 Besuchern gut besetzt. Rosenheims Stadtoberhaupt ging in seiner Rede auf Themen ein, die aus seiner Sicht derzeit für die Bürger des Stadtbereichs Ost von besonderer Bedeutung sind.

Keine Einigung bei Bahnübergängen in Happing

Dazu gehören die beiden ebenerdigen Bahnübergänge in Happing. Nach Plänen der Bahn sollen diese aus Sicherheitsgründen umgestaltet werden. Über das „Wie“ ist sich die Bahn aber uneins mit der Stadt, wie Andreas März ausführte, insbesondere was den Bahnübergang in der Seestraße betrifft. Nach Plänen der Bahn soll es dort eine Brücke über den Bahnübergang geben.  „Das wollen wir aber auf keinem Fall“, so Rosenheimer Oberbürgermeister, bedeutet, erst einmal bleibt dort alles so wie es ist: „Damit ist das Problem die Lösung“.
Etwas mehr anfreunden könne man sich mit den Plänen der Bahn zum Bahnübergang in der Innausraße. Dort soll eine Unterführung geben. Mit deren Verlauf im rechten Winkel will sich die Stadt aber auch nicht zufrieden geben. „Es ist mühsam, die Bahn zu bewegen“, meinte Andreas März dazu und so sei wohl auch hier in absehbarer Zeit nicht mit einer Veränderung zu rechnen.

Alternativer Standort für Feuerwehrhaus in Happing in Sicht

Möglichst bald soll sich dagegen etwas tun beim Neubau des Feuerwehrhaus in Happing. Seit vielen Jahren schon wird nach einem geeigneten Standort gesucht. Gefunden wurde dieser dann auf einer Wiese zwischen den beiden Ortsteilen Alt Happing und Kaltmühl. Doch mit diesem Plan war die Regierung von Oberbayern nicht zufrieden. Sie sahen das sogenannte „Anbindegebot“ nicht gegeben, das besagt, dass neue Baugebiete nur direkt an vorhandenen Siedlungen eingerichtet werden dürfen, und legten darum ihr Veto ein.
Nun ist eine Alternative in Sicht. Wo genau und wem diese Fläche gehört, wollte Andreas März bei der Bürgerversammlung nicht verraten, weil man aktuell noch in Verhandlungen mit dem Besitzer sei. Aber er zeigte sich zuversichtlich, dass damit nun endlich tatsächlich eine Lösung gefunden wird: „Mein Bauchgefühl ist gut und die Verhandlungen sind auch schon weit fortgeschritten“.
Ein Happinger Feuerwehrler nahm diese Nachricht verhalten optimistisch auf. Zu oft sei man in der Vergangenheit schon vertröstet worden. Die Zustände aktuell beim alten Feuerwehrhaus in der Inntalstraße hätten sich außerdem weiter verschlimmert aufgrund der Buslinie 3. „Diese Busse halten jetzt zwei Mal in der Stunde für je 20 Minuten am Dorfplatz bei uns. Das ist bei Einsätzen ein Problem, weil die Busse dann natürlich im Weg sind. Außerdem liegt dadurch auch viel Müll herum und es gibt eine Geruchsbelästigung, weil Toiletten für die Busfahrer gibt es natürlich nicht, die dort nun Pause machen,“ ärgerte sich der Feuerwehrmann. Andreas März sagte zu, die Situation zu prüfen und Abhilfe zu schaffen.

„Liegewiese beim Happinger See bleibt öffentlich“

Zum Seehotel Hubertus am Happinger See brodelt derzeit mal wieder die Gerüchteküche. Viele treue Stammkunden fürchten, dass es bald aus sein könnte mit dem frei zugänglichen Badestrand. Andreas März gab Entwarnung: „Die Liegewiese wird auf alle Fälle öffentlich bleiben“.
Eines an den Gerüchten stimmt aber: Nach den Worten von Rosenheims Stadtoberhaupt gibt es aktuell tatsächlich einen Interessenten für das ehemalige Seehotel Hubertus. Die Verhandlungen mit ihm scheinen bereits weit fortgeschritten zu sein, denn bis Ende des Jahres will die Stadt für die dort derzeit untergebrachten geflüchteten Menschen eine neue Unterkunft finden. Wie es dann genau weitergeht mit dem Gebäude, steht aktuell noch nicht genau fest. Es könnte aber sogar einen Neubau geben, wie Andreas März angedeutet hat. Geplant sei eine neue Seegaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit.

Tempo 30 in der Hainholzstraße

Nach den Ausführungen von Rosenheims Oberbürgermeister wurden Fragen der Bürger behandelt. Dabei ging es unter anderem auch um das Verkehrsaufkommen in der Hainholzstraße in der Kastenau. Nach Meinung einer Anwohnerin habe das deutlich zugenommen und immer mehr Autofahrer würden sich nicht mehr an Tempo 30 halten. Um zu prüfen, ob dieser persönliche Eindruck tatsächlich der Realität entspricht, soll ein elektronischer Zeigefinger aufgestellt werden, der dann nicht nur zu Drosselung der Geschwindigkeit mahnt, sondern auch aufzeichnet, wie viele Autos dort tatsächlich fahren.
Wichtig für die Kastenauer ist auch, wie es mit dem ehemaligen Kastenauer Hof und damit verbunden auch dem Schützenheim der Schützengesellschaft Waldfrieden weitergeht. Konkrete Baupläne gäbe es aktuell noch nicht, informierte März dazu. In Sachen Schützenheim zeichne sich aber eine Lösung ab.

Die weiteren Bürgerversammlungen finden am 11. Oktober für den Bereich Mitte Süd-West im Gasthof Alt-Fürstätt, am 17. Oktober für die Mitte im Gasthaus Zum Johann Auer, für den Norden am 19. Oktober im Gasthof Höhensteiger und am 24. Oktober für den südlichen Bereich beim Kirchenwirt in Pang statt.
(Quelle: Karin Wunsam / Beitragsbild: Karin Wunsam)

 

 

 

 

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.