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Erstes Massensterben auf der Erde: Spuren führen nach Bayern

Torsten Hahn, der zuständige Landes-Geologe am Landesamt für Umwelt und Entdecker der 443 Millionen Jahre alten versteinerten Belege: Quelle: Copyright LfU

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

1. August 2023

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Ludwigsstadt / Oberfranken / Bayern – Im oberfränkischen Ludwigsstadt wurden versteinerte Spuren des ersten Massensterbens der Erdgeschichte entdeckt: Geologen stießen bei städtischen Bauarbeiten in einer freigelegten Straßenböschung auf die 443 Millionen Jahre alten Belege aus Schiefergestein.

„Damals lag die Gegend um Ludwigsstadt komplett unter Wasser und war Teil eines riesigen Ozeans, bevor eine bis heute rätselhafte Katastrophe praktisch fast alles Leben im Meer auslöschte. Jetzt gelang es zum ersten Mal, die Spuren dieses Massensterbens auch in bayerischen Gesteinen nachzuweisen“, begründete Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt, die jetzt angestoßenen Erhaltungsmaßnahmen. Das Landesamt nahm die neu entdeckte Gesteinsschicht als Geotop in das landesweite Geotop-Kataster auf und die Stadt Ludwigsstadt wird mit baulichen Maßnahmen die Gesteine vor Wind und Wetter schützen, um sie so im Geopark Schieferland Interessierten dauerhaft zugänglich zu machen. „Die Gesteine sind uralt und dennoch brandaktuell. Jetzt werden sie in Kooperation mit der Uni Freiberg genauer untersucht, um Rückschlüsse zu gewinnen, wie es zu dem Massensterben kam.

Klimaerwärmung wird als Auslöser der Katastrophe vermutet

Denn Forscher vermuten, dass damals eine weltweite deutliche Klimaerwärmung der Auslöser dieser Katastrophe war“, so Eichhorn. Damals, vor 443 Millionen Jahren, spielte sich alles Leben im Ozean ab; es gab noch keine Landbewohner. Jüngste Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass gewaltige Vulkanausbrüche Unmengen an klimawirksamen Treibhausgasen in die Atmosphäre schleuderten. Es kam zur Klimaerwärmung, wodurch sich die Ozeane aufheizten, der darin gelöste Sauerstoff entwich und die Meeresbewohner im wahrsten Wortsinn erstickten. Rund 85 Prozent aller Tierarten, darunter viele Muscheln, Korallen, Stachelhäuter starben aus.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU/ Beitragsbild: Copyright LfU)

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