Rosenheim – in den vergangenen Monaten kam es in Rosenheim zu einer auffälligen Steigerung von Fahrraddiebstählen. Schwerpunkte waren der Bahnhofsbereich und die Fußgängerzone. Nun ist der Polizei ein Schlag gegen die Diebe gelungen.
Die beiden Fotos zeigen zwei nicht zuordenbare Räder, die beim 29-jährigen sichergestellt wurden. Die Polizei sucht die Eigentümer. Fotos: Polizeiinspektion Rosenheim
Die Rosenheimer Polizei konnte vor allem im Zeitraum der zurückliegenden, letzten Monate, eine auffällige Steigerung von Fahrraddiebstählen in den Fallzahlen feststellen. Die Zweiräder sind im Wert die letzten Jahre teils deutlich gestiegen, sodass der Beuteschaden bei mehreren 10.000 Euro, allein im Rosenheimer Stadtgebiet, bei den gestohlenen Rädern/E-Bikes liegen dürfte.
Bei den Tatorten und Lageerhebungen kristallisierten sich Schwerpunkte heraus. Der Bereich des Rosenheimer Bahnhofs, konkret die Fahrradstellplätze auf Höhe der Klepperstraße sowie die öffentlichen Flächen auf der nördlichen Seite am Südtiroler Platz, waren immer wieder Schadensort von Fahrraddiebstählen. Der innerstädtische Bereich, so beispielhaft im Umfeld der Fußgängerzone, waren ebenfalls mehrfach Bereiche, bei denen Fahrräder gestohlen wurden.
Dass sich die Täter nicht von versperrten Rädern abhalten lassen, konnte ein Zeuge vor einigen Tagen beobachten. Im Bereich des Finsterwalder-Gymnasiums versuchte ein Täter mit einem Bolzenschneider während des späten vormittags, das Schloss an einem angeketteten E-Bike aufzubrechen. Der Zeuge beobachtete das Handeln, samt Aufzwicken des Schlosses, sprach den Täter an, der daraufhin dennoch noch mit dem E-Bike flüchten und in unbekannte Richtung davonfuhr.
Unterwegs mit einem Bolzenschneider
Einige Tage später versuchte ein Unbekannter am Kardinal-Faulhaber-Platz ein Fahrrad zu stehlen. Auch dieser Täter versuchte mit einem Bolzenschneider ein E-Bike zu stehlen. Der Unbekannte ließ das Fahrrad jedoch zurück, da er vom Zeugen gestört, angesprochen und verfolgt wurde. Den Bolzenschneider warf der Dieb zur Seite, konnte ohne Diebesgut unerkannt in Richtung Innenstadt flüchten.
Aufgrund der Häufung von Diebstählen wurden durch die Rosenheimer Polizei entsprechende Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Die polizeilichen Maßnahmen erstreckten sich auf Überwachung, Überprüfung und Observationen von relevanten Bereichen, Personen und Fahrzeugen. In Zusammenarbeit mit der zivilen Einsatzgruppe (ZEG) des Rosenheimer Ergänzungsdienstes, konnte am 01.02.2024 eine Täterfestnahme erfolgen. Bei einem 29-jährigen Rosenheimer wurden mehrere gestohlene Räder, darunter hochwertige E-Bikes, aufgefunden und sichergestellt. Er fiel zuvor als Drogenkonsument bei einer Personenkontrolle auf, bei der Durchsuchung seiner Wohnung konnte das Diebesgut festgestellt werden. Einige der Räder sind bereits aktenkundig als Diebstahl bei der Polizei gemeldet, nachvollziehbar an der zur polizeilichen Fahndung vermerkten Rahmennummer des Diebesgutes. Auch entsprechendes Tatwerkzeug konnte beim Rosenheimer vorgefunden und sichergestellt werden. Ein Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Fahrraddiebstahl wurde gegen den Mann eingeleitet. Abgeklärt werden muss vor allem, bei welchen Taten das aufgefundene Werkzeug vom 29-Jährigen eingesetzt und verwendet wurde. Die Räder, die anhand der bekannten individuellen Rahmennummer den jeweiligen Geschädigten bzw. Eigentümern zugeordnet werden können, müssen mit den vorgelegten Unterlagen der polizeilichen Anzeigenerstatter nochmals zur Eigentumsklärung abgeglichen werden.
Die Kontrollmaßnahmen und Ermittlungen, vor allem im Umfeld des Rosenheimer Bahnhofs, führen auch dort zu einen Fahndungserfolg. Überwiegend am Rosenheimer Bahnhof zeigt sich ein minderjähriges Kind aus dem Raum Rosenheim für eine markant hohe Anzahl von Fahrraddiebstähle verantwortlich. Die Polizei ist dabei mit den Erziehungsberechtigten, Justiz und Jugendamt in engem Informationsaustausch.
Die Rosenheimer Polizei ermittelt nun in mehreren Verfahren. Geklärt werden muss, wie viele Diebstähle zuordenbar sind sowie die genaue Höhe des Diebstahls- bzw. Beuteschaden.
Zur Sicherung von Fahrrädern empfiehlt sich ein hochwertiges Schloss mit entsprechender Zertifizierung. Rahmen sowie Bereifung sollten an fest verankerten Gegenständen, z. B. Fahrradständer angeschlossen werden. Unterlagen, wie Kaufbelege, Rahmennummern oder sonstige Auffälligkeiten, können bei der Anzeigenerstattung und folgender Täterermittlung hilfreich für die polizeiliche Maßnahmen / Fahndungen sein.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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