Rund 40 festlich geschmückte Pferde und Gespanne nahmen am Sonntag, 12. Oktober, am Leonhardiritt in Happing teil. Bei mildem Herbstwetter startete die traditionelle Brauchtumsveranstaltung mit einem Gottesdienst auf dem Dorfplatz – und endete mit dem kirchlichen Segen für Ross und Reiter.
Den Auftakt des Happinger Leonhardiritts bildete ein Festgottesdienst auf dem Dorfplatz. In seiner Predigt sprach Pfarrer Robert Baumgartner über das Thema „Erwartungen“. Das Wort habe viel mit Warten zu tun, erklärte er. Man warte darauf, dass von außen etwas geschehe, ohne eigenes Zutun – gerade darin lägen aber die Tücken der Erwartung. Als Beispiel nannte Baumgartner den eigenen Arbeitsstil, der sich über viele Jahre hinweg ausbilde und zu der Erwartung führen könne, andere müssten automatisch nach der gleichen Weise arbeiten. „Erwartungen sind da. Wie wir aber damit umgehen, haben wir selbst in der Hand“, sagte der Pfarrer.
Während die Gläubigen noch der Predigt lauschten, nahmen Pferde, Reiter und Gespanne bereits Aufstellung für den traditionellen Umritt mit Pferdesegnung. Das Wetter zeigte sich dabei von seiner freundlichen Seite – ohne Regen und mit angenehmen Temperaturen.
Mit dabei war auch Wast Ruhsamer, der mit seinen beiden 17-jährigen Ponys Maxima und Cindy kam. Den kleinen, liebevoll gestalteten Wagen, den die Tiere zogen, hat er selbst gebaut und verziert – ebenso wie zwei weitere Wagen. Ruhsamer ist mit seinen Gespannen regelmäßig bei Brauchtumsveranstaltungen in Stadt und Landkreis dabei, unter anderem auch beim Einzug zum Rosenheimer Herbstfest. „Das ist für mich ein Hobby, und jedes Hobby ist natürlich auch mit Arbeit verbunden“, erzählte er. „Es ist immer wieder schön, dabei zu sein.“
Aus Frasdorf kamen die beiden Kaltblutstuten Steffi und Samanta, festlich gestriegelt und geschmückt. Ihr Besitzer berichtete, dass sie in diesem Jahr noch an mehreren Leonhardiritten in der Region teilnehmen werden. „Der Ritt in Happing gefällt mir besonders gut, weil er kleiner und ruhiger ist. Außerdem ist die enge Strecke eine besondere Herausforderung für mein Gespann“, sagte er.
Dreimal zogen Ross, Reiter und Kutscher an Pfarrer Baumgartner vorbei, der ihnen den kirchlichen Segen spendete. Unter den Teilnehmern waren auch diesmal wieder viele Pferde und Reiter des nahegelegenen Islandpferdehofs Auensee.
Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten der Pfarrgemeinderat und die Frauengemeinschaft Heilig Blut, die mit Kaffee, Kuchen und herzhaften Speisen aufwarteten. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bürgerverein Happing und der Pfarrgemeinde Happing. So bot der Leonhardiritt auch in diesem Jahr wieder ein stimmungsvolles Bild gelebter Tradition, das viele Besucher an den Dorfplatz lockte.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)



























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