Rosenheim – Zu den Vulkanen gehört das Feuer. Die neue Erlebnisausstellung im Rosenheimer Lokschuppen wurde darum mit einer spektakulären Feuershow eröffnet. Zu Gast war auch Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags.
Für die Grußworte und Informationen über die Ausstellung „Vulkane“ ging es zuerst einmal in das Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim. Eingeladen zu der Veranstaltung waren zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Weltmusik-Band „Quadro Nuevo“, die schon am Vorabend musikalisch auf das neue Thema einstimmte (wir berichteten).
„In Rosenheim gibt es jetzt Vulkane“, sagte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. Doch zum Glück könne man ihre Faszination hier, anders als in der Realität, in völliger Sicherheit erleben. März hat sich die neue Ausstellung bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung angesehen und war begeistert. Den zukünftigen Besuchern garantierte er „Gänsehaut-Momente“.
Gezeigt werden auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmetern 269 Exponate, davon 134 Originale, 14 Modelle und drei Rekonstruktionen. Besonders spektakulär ist die riesige, gewölbte Leinwand, auf der ein Vulkanausbruch simuliert wird.
An der Eröffnungsfeier nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil. Fotos: Karin Wunsam
Die Band „Quadro Nuevo“ sorgte für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.
Mit in der ersten Reihe Dr. Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausbildunszenrums Lokschuppen (zweite von links), Ilse Ainer, Präsidentin des Bayerischen Landtags (vierte von links) und neben ihr Florian Englert, Geschäftsführer der Veranstaltungs- und Kongress GmbH Rosenheim.
Für Ilse Aigner zählt der Lokschuppen Rosenheim ohnehin zu den „schönsten Ausstellungszentren in ganz Deutschland“. Die neue Ausstellung setze einen neuen Maßstab – nicht nur für den Lokschuppen, die Stadt und die ganze Region: „Was Ihr hier in Rosenheim auf die Beine stellt, damit seit Ihr Vorbild für ganz Bayern“.
Die Präsidentin des Bayerischen Landtags mit Wurzeln in Rosenheim eröffnete bereit vor knapp dreieinhalb Jahren die „Saurier“-Ausstellung im Lokschuppen. Schon damals habe sie gemerkt, wie viel Kreativität, unendlich viel Arbeit und große Leidenschaft hinter diesem Ausstellungskonzept steckt. „Das macht den Lokschuppen einzigartig“, so Ilse Aigner.
Dabei sei diese Form der Ausstellungen auch unglaublich wichtig für die Bildung. „Lebenslanges Lernen tut uns allen gut. Ebenso wie der Blick über den eigenen Tellerrand“, meinte die Politikerin und schlug dann zum Abschluss ihrer Rede noch nachdenkliche Töne an. Gegen Naturgewalten sei der Mensch nach wie vor machtlos, das zeige nun auch wieder das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien, dessen Ausmaß der Zerstörung fassungslos und gleichzeitig demütig mache: „Naturgewalten führen uns auf drastische Art und Weise vor Augen: Die Natur beherrscht den Menschen. Nicht umgekehrt“. Sie wünsche sich, dass die Gesellschaft dieses Bewusstsein, ja die Ehrfurcht vor der Schöpfung, wieder stärker in den Fokus rücke.
Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, bei ihrer Ansprache im Kultur- und Kongresszentrum.
Auf dem Programm stand auch eine kurze Talkrunde (von links): Ethnologe Professor Dr. Christian Feest, Dr. Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausstellungszentrums Lokschuppen, Professor Dr. Martin Meschede, Präsident der Deutschen Geologischen Gesellschaft und Vulkanologin Professor Dr. Nicole Richter.
Wie schwer es tatsächlich auch in Zeiten modernster Technik nach wie vor ist, Naturgewalten vorherzusagen und sie abzuwenden, darüber ging es dann auch in der kurzen Talkrunde mit den Kuratoren der Ausstellung, moderiert von Siebo Heinken, Herausgeber des Begleitbuches der Ausstellung und Redakteur bei Geo.
Dabei stellte Kuratorin Professor Dr. Nicole Richter gleich einmal klar, dass sie das Wort“ Vorhersage“ in Bezug auf Naturgewalten gar nicht so gerne höre. Sie als Vulkanologin spreche eher von Prognosen. Diese seien je nachdem, wie gut man einen Vulkan schon erforscht habe, mehr oder weniger zutreffend.
Großen Raum in der Ausstellung „Vulkane“ nimmt der Vulkanausbruch auf La Palma im Jahr 2021 ein. Dr. Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausstellungszentrum Lokschuppen und Kurator Professor Dr. Martin Meschede statten der Insel genau ein Jahr später einen Besuch ab. „Mich faszinierte dort besondere die ungeheure Kraft der Gesellschaft, die dennoch an ihre Insel glauben“, so Professor Dr. Martin Meschede dazu.
Wie wichtig die Feuerberge tatsächlich für die Welt und damit auch für uns Menschen sind, darüber klärte Kurator Holger Freiherr von Neuhoff auf. „Vulkane sind das Kühlsystem unserer Erde. Ohne sie würde unsere Welt überhitzen“, erklärte er und zuletzt lenkte Ethnologe Professor Dr. Christian Feest den Blickwinkel auch noch auf die vielen Mythen und Sagen, die es in Bezug auf die Feuerberge gibt.
Trotz strömenden Regen glückte eine eindrucksvolle Feuershow vor dem Lokschuppen Rosenheim.
Vom Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim ging es gemeinsam zum Ausstellungszentrum Rosenheim. Trotz Regen konnten die Besucher auf dem Vorplatz eine beeindruckende Feuershow bewundern. Außerdem feierte dort der künstliche Geysire seine Premiere. Danach gab es für die Ehrengäste die Möglichkeit an Führungen durch die Ausstellung teilzunehmen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)
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