Traunstein – Egal ob bei Straßensperren oder in kritischen Situationen: Feuerwehrkräfte müssen einen kühlen Kopf bewahren und überlegt argumentieren können. Darum fand nun für sie in Traunstein ein Seminar zu Kommunikation und Rhetorik statt.
„Wie können sich Absperrposten gegenüber aufgebrachten Verkehrsteilnehmern klug verhalten oder wie können Verantwortungsträger bei Entscheidungsprozessen rhetorisch überzeugend agieren? Dies waren nur zwei der thematischen Inhalte, mit denen sich das Seminar befasste“, informiert Christian Glas von der Glas Systemische Organisationsberatung, die den Workshop für die Feuerwehrverbände durchführte.
Bereits vor einigen Jahren hatten die Module “Grundlagen der Kommunikation“ und „Grundlagen der Rhetorik“ Einzug in den Lehrgangskalender des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein gefunden. Das neue Modul baut nun auf die Grundlagen auf und soll die Teilnehmer befähigen, „in angespannten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und dabei rhetorisch zu überzeugen“. Dieser Lehrgang fand im Casino des Landratsamtes Traunstein statt.
„Welche Antworten provozieren wir?“
Mit Eingangsfragen wie „In welchen Situationen fühlen wir uns angegriffen?“, „Welche Antworten provozieren?“ und „Wie sehen alternative Antworten aus, die deeskalieren?“ konnten die sieben Teilnehmer der Feuerwehren Engelsberg, Pittenhart, Tettenhausen, Hochberg, Übersee und der BSH Traunreut kommunikative Stresssituationen erarbeiten und trainieren. Dank der bewusst kleinen Gruppengröße hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ausgiebig verschiedene Möglichkeiten zu testen und ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern.
Die Teilnehmer waren am Ende allesamt begeistert und gaben an, sich gut gerüstet auch in schwierigere Situationen zu kommunikativ zu behaupten. Besonders hilfreich befanden sie die unzähligen Praxisbespiele und Übungen. Anklang fanden auch die Fallbeispiele und Rollenspiele, in denen die erlernten Grundlagen zur Anwendung gebracht werden konnten.
Rhetorisches Schlagfertigkeitstraining
In dem neuen Angebot besteht auch die Möglichkeit, dass die Teilnehmer selbst verschiedene Fragestellungen einbringen konnten und damit Rüstzeug an die Hand bekamen, damit sie zielgerichtet argumentieren können. Eine zentrale Rolle nahm dabei das „rhetorische Schlagfertigkeitstraining“ ein. In unzähligen Beispielen aus dem „Feuerwehralltag“ erarbeiteten die Seminarteilnehmer Möglichkeiten, auf verbale Angriffe geschickt und professionell zu reagieren.
„Wenn unsere Feuerwehrleute mit diesem Wissen aufgebrachte Autofahrer beruhigen können und damit kritische Situationen entschärfen, dann ist das ein großer Gewinn“, so das abschließende Fazit von Josef Linner vom Team der Lehrgangsbetreuung im Kreisfeuerwehrverband und ergänzt, „denn absichtlich sperrt niemand eine Straße und unsere Ehrenamtlichen müssen sich im Falle dessen auch nicht schutzlos den verbalen Angriffen aussetzen“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein-hob / Beitragsbild: Kreisfeuerwehrverband Traunstein-hob)
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