Pfaffenhofen / Landkreis Rosenheim – Seit längerer Zeit ist der Wasserspiegel im Inn niedrig In Pfaffenhofen (Landkreis Rosenheim) drohen deshalb sogar Teile der Altwasserflächen trocken zu fallen. Das Problem: Viele Fische werden in den noch vorhandenen Restwasserflächen eingeschlossen. Der Kreisfischereiverein Rosenheim startete deshalb am Sonntag (2.3.2025) eine aufwendige Fischrettungsaktion.
Für den Kreisfischereiverein Rosenheim war die Fischrettung in Pfaffenhofen alles andere als einfach. Fotos: Kreisfischereiverein Rosenheim
Eigentlich ist man beim Kreisfischereiverein Rosenheim für solche Situationen gewappnet und man verfügt auch im Umgang damit über die nötige Erfahrung. Die Erfahrung sagt aber auch, dass eine Rettungsaktion im Schlamm in einem Fiasko enden kann. Ist die Restwasserfläche noch zu groß, führt das dazu, dass man die Fische nur aufscheucht, anstatt sie effektiv zu bergen. Ist die Schlammschicht am Gewässergrund zu tief, drohen die Helfer darin zu versinken und letztendlich festzustecken. Eine E-Befischung scheidet dann aus. Dasselbe gilt für eine Befischung mit dem Zugnetz. Schneidet die Bleileine in den Schlamm, oder verhakt sie sich an Wurzeln oder Ähnlichem, ist das Netz nicht mehr zu bewegen. Eine abgebrochene Rettungsaktion kann die Gesamtsituation verschlimmern. Die aufgescheuchten und gestressten Fische verbrauchen mehr Sauerstoff, aufgewühlter Schlamm verschärft dazu die Lage. Die Gewässerwarte entschieden sich deshalb erst einmal dazu, die Situation weiter zu beobachten und erst dann einzuschreiten, wenn dringender Handlungsbedarf besteht.
Dies war dann am Sonntag (2.3.2025) der Fall. Max Degenhart aus dem Team der Gewässerwarte schritt mit vier Helfern zur Tat. Ausgerüstet mit einem Fischtransportbehälter auf einem geländegängigen Fahrzeug, einer Sauerstoffflasche, einem Zugnetz, mehreren Keschern und Eimern machten sie sich an die Arbeit. Und siehe da, das Zugnetz ließ sich wesentlich besser handhaben als ursprünglich vermutet.

Alle Fische wurden geborgen und umgesiedelt.
Das Netz war voll mit Fischen
Was dann zum Vorschein kam überraschte alle. Das Netz war voll mit Fischen! Der Fang bestand überwiegend aus großen und mittleren Brachsen, Schleien und Hechten. Geborgen wurden Fische mit einem Gesamtgewicht um die 500 Kg. Alle Fische wurden schließlich in den nördlichen Teil des Pfaffenhofener Altwassers umgesetzt, der deutlich tiefer ist. „Die Maßnahme war ein voller Erfolg mit dem keiner so gerechnet hatte“, freut sich Max Degenhart. Außerdem an der Rettungsaktion beteiligt waren: Maximilian Lüdke, Markus Straßmeier, Felix Bacher, Stefan Hübner. Alles Mitglieder des Kreisfischereivereines Rosenheim
Um einer solchen Notlage zukünftig vorzubeugen, will sich der Kreisfischereiverein Rosenheim beim Kraftwerksbetreiber für eine Entlandungsmaßnahme im südlichen Teil des Altwassers bemühen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfischereiverein Rosenheim / Beitragsbild, Fotos, Video: Kreisfischereiverein Rosenheim)
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